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Gemeinde hofft auf breite Unterstützung für historisches Bauwerk

24.10.2023

In der Versöhnungskirchengemeinde rauchen die Köpfe, um Ideen für die Spendenakquise zu sammeln (Foto: Görlitzer)
In der Versöhnungskirchengemeinde rauchen die Köpfe, um Ideen für die Spendenakquise zu sammeln (Foto: Görlitzer)

LÜDENSCHEID + Die Erhaltung von Kirchen kostet Geld – erst recht, wenn es sich um historische Bauten mit entsprechender Bedeutung über die Grenzen der Kirchengemeinde hinaus handelt. Davon derzeit insbesondere die Versöhnungskirchengemeinde in Lüdenscheid ein Lied singen. Dort steht ganz akut die Sanierung des Turmes an – immerhin das älteste Bauwerk der Stadt. Anträge für Fördermittel laufen noch, klar ist aber schon jetzt, dass ein positiver Bewilligungsbescheid nicht ausreichen wird, um die Sanierung zu finanzieren: Mit Kosten von rund 760 000 Euro rechnet die Gemeinde allein für die Arbeiten am Turm. Sollte der Förderantrag auf Landesmittel bewilligt werden, bleiben noch rund 537 000 Euro, die die Gemeinde aufbringen muss. Daran wird bereits intensiv gearbeitet. Ein Team um Finanzkirchmeisterin Iris Espelöer und Projektleiter Klaus Rüping erarbeitet gemeinsam mit Matthias Kleine, Experte für Fundraising bei Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg ein Konzept für eine systematische Spendenakquise.

 

Bereits im November sollen die ersten Spendenbriefe verschickt werden. Zudem sollen Möglichkeiten für weitere Zuschüsse geprüft und Ideen für gezielte Aktionen gesammelt werden. Da es sich bei dem Kirchturm um ein stadtbildprägendes Gebäude mit historischer Bedeutung mitten in der Altstadt handelt, hoffen die Verantwortlichen auf eine möglichst breite Unterstützung aus der Bevölkerung, aber auch von Unternehmen und Institutionen. Auf der Homepage der Gemeinde soll fortlaufend über das Spendenprojekt informiert werden.

 

Noch wartet die Gemeinde auf den erhofften Förderbescheid des Landes. Erst danach können die Vorbereitungen für die Sanierung beginnen. Der Zeitplan ist ambitioniert: Möglichst bald, nachdem der Bescheid da ist, sollen die Ausschreibungen erfolgen, damit es zügig im nächsten Jahr losgehen kann. Die Gemeinde setzt sich einen Zeitrahmen von zwei Jahren. Ende 2025 soll die Turmsanierung abgeschlossen und abgerechnet sein, wenn alles glatt läuft. Eine wichtige Voraussetzung ist die Förderung des Projekts.

 

Das wird aber nur der erste Schritt sein: Direkt im Anschluss stehen weitere drei große Sanierungsprojekte an der denkmalgeschützten Kirche an, die nacheinander abgearbeitet werden sollen. Dass der Turm an die erste Stelle gerückt ist, war der Verkehrssicherungspflicht geschuldet, nachdem sich Teile des Daches gelöst hatten. Danach stehen die Kirchenfenster auf der Liste von Iris Espelöer, gefolgt vom Innenanstrich. Als letzte Maßnahme muss das Dach des Kirchenschiffs saniert werden.

Damit steht die Versöhnungskirchengemeinde als Inhaberin des ältesten Gebäudes der Stadt über Jahre vor großen finanziellen Herausforderungen, die nicht ohne breite Unterstützung aus der Stadtgesellschaft zu stemmen sein werden, darin sind sich alle Beteiligten einig. Klar ist ihnen auch, dass zumindest in finanzieller Hinsicht von der Stadt wenig Unterstützung zu erwarten ist – dafür ist die Haushaltslage zu knapp. Aber vielleicht sei zumindest Hilfe beim Aufspüren möglicher Geldgeber oder weiterer Fördertöpfe geholfen werden. Entsprechende Gespräche sollen geführt werden.

Spenden. ©BG

Wer die Turmsanierung an der Erlöserkirche unterstützen möchte, kann ab sofort mit einem entsprechenden Verwendungszweck Spenden auf folgendes Konto überweisen: Ev. Kreiskirchenkasse Lüdenscheid, IBAN DE22 3506 0190 2001 1936 11 (KD-Bank Dortmund).

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