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„Ich versteh das nicht! Die könnten doch jedem einen Ball geben!“ Etwa so klang meine Großmutter, wenn ihr Mann und ihr Enkel Fußball schauten. Offenbar hatte sie keine Ahnung vom Zauber des Fußballs! Dabei ist doch schon bemerkenswert, dass der Ball mit dem Fuß und gerne auch mit dem Kopf bewegt wird. Doch auf keinen Fall mit den Händen! Dadurch wird es deutlich schwieriger, ein Tor zu erzielen. Das wiederum bedeutet: Man hat das Ganze nicht so recht im Griff! Der moderne Fußball versucht zwar, nichts mehr dem Zufall zu überlassen. Möglichst alles soll unter Kontrolle sein. Dennoch bleibt immer ein Rest, der sich der Kontrolle entzieht. Es muss etwas hinzukommen, über das man nicht verfügen kann. Dieses muss „zufallen“.

Genau das gehört zur Faszination des Fußballs: Der „Bessere“ gewinnt – aber nicht zwangsläufig! Das, was man nicht erzwingen kann, das Unverfügbare, spielt auch mit!

Für dieses Unverfügbare, denke ich, haben wir kaum noch einen Sinn. Wir meinen, alles kontrollieren und erzwingen zu können. Ja, Ärzte sind dafür da, uns bei Krankheit zu helfen. Aber können sie alles? Freundschaft, dass mich jemand gernhat - habe ich das in der Hand? Ich kann einen Urlaub optimal planen, viel Geld dafür ausgeben, doch gelingt er deswegen?

Das, was man nicht im Griff hat, das Unverfügbare, gehört zum Leben dazu. Das verunsichert einerseits. Doch womöglich ist es das, was dem Leben Würze gibt – wie beim Fußball! Als Glaubender leuchtet mir das ein. Und ich finde es gut! Denn Gott selbst ist ja ein faszinierendes Geheimnis, das ich nicht im Griff habe. Sondern umgekehrt hält Gott mein und unser aller Leben in seiner liebenden Hand.