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Sommerzeit ist Urlaubszeit. Heinrich Böll erzählt einmal, wie ein Fischer, irgendwo in einem kleinen Hafen von einem deutschen Tourist geweckt wird. Der fragt ihn, warum er denn schlafe. Er könne doch noch einmal rausfahren und fischen. Der Fischer antwortet, er sei schon draußen gewesen und der Fang reicht für die nächsten Tage. Aber der Tourist lässt nicht locker. Er könne doch zwei-, drei, viermal hinausfahren, er könne ein kleines Unternehmen gründen, danach ein noch Größeres. Er könne eines Tages für sich arbeiten lassen. Und wenn er genug verdient habe, dann könne er einfach am Hafen sitzen und sich entspannen. Darauf entgegnet der Fischer: „Am Hafen sitzen und mich entspannen, das mache ich doch jetzt schon“. Heinrich Böll berichtet, wie der deutsche Tourist daraufhin fortgeht, ein wenig nachdenklich und ein wenig neidisch.

Manche Menschen scheinen ohne Arbeit nicht auszukommen. Auch an Sonn- und Feiertagen wird immer mehr gearbeitet. Aber auch wir brauchen sie: Die Ruhe, die Entspannung, den Sonn- und Feiertag, den erholsamen Urlaub, sonst warten am Ende der Herzinfarkt, das Burnout, die gescheiterte Ehe.

Nicht umsonst hat Gott der Arbeit eine Grenze gesetzt, etwa durch das Feiertagsgebot und wie er selber am siebten Tag von seiner Arbeit geruht hat.

Freuen wir uns also über das Geschenk des Ruhen-Dürfens, den Sonn- und Feiertag, die schöne Urlaubszeit. Endlich den Turbo runter schalten, die Seele baumeln lassen, auftanken und zu neuen Kräften kommen. Das hat es übrigens auch mit Vertrauen zu tun: Dass es auch ohne uns geht und Gott uns dennoch versorgen wird.