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Gospelchor Risecorn feiert 25-jährigen Chorgeburtstag

24.7.2024

Durch Projektchor-Sänger verstärkt, bot der Gospelchor Risecorn am Samstag in der Kirche Oberrahmede ein mitreißendes Hörerlebnis. (Foto: Salzmann)
Durch Projektchor-Sänger verstärkt, bot der Gospelchor Risecorn am Samstag in der Kirche Oberrahmede ein mitreißendes Hörerlebnis. (Foto: Salzmann)

Von Monika Salzmann

 

LÜDENSCHEID + Leidenschaftlich, emotional und berührend trat der Gospelchor Risecorn am Samstag in der voll besetzten Kirche Oberrahmede eine musikalische Reise durch die Geschichte des Gospels an. Eingebettet war das gefeierte Jubiläumskonzert des stimmgewaltigen, durch Projektchor-Sänger verstärkten Chors in das Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde Oberrahmede, mit der der Chor eng verbunden ist. Zum 25-jährigen Chorgeburtstag warteten die Sängerinnen und Sänger daher am Ort der Chorgründung unter dem Motto „World Music – Ein Streifzug durch die Geschichte des Gospels“ mit einem Feuerwerk überlieferter und moderner Spirituals/Gospelsongs von den Ursprüngen bis heute auf. Unter Leitung von Helmut Jost, der am Samstag als Chorleiter, Komponist einiger Lieder, Erzähler, Solist und Musiker an Piano und Trompete die Fäden zog, öffnete der Chor für die Botschaft von der Liebe Ohren und Herzen. Beim musikalischen Streifzug durch Raum und Zeit unterstützte ferner Michael Strunk den Chor an diversen Perkussion-Instrumenten, zu denen auch afrikanische Trommeln gehörten.

Chorleiter Helmut Jost glänzte beim Konzert als Musiker, Komponist, Solist und Erzähler. (Foto: Salzmann)
Chorleiter Helmut Jost glänzte beim Konzert als Musiker, Komponist, Solist und Erzähler. (Foto: Salzmann)

Tosenden Beifall erhielten Helmut Jost und Michael Strunk für ihre brillanten Instrumentaleinlagen auf den Spuren begnadeter schwarzer (Jazz)Musiker. Auch seine Solisten Cora Alles, Peter Kanitz, Antje Langenegger und Michael Hegemann setzte der Chor wunderbar in Szene. In Wir-Form, sehr persönlich und bewegend erzählte Helmut Jost die Geschichte verschleppter schwarzafrikanischer Sklaven, die aus ihrer Musik, den ersten Spirituals, Trost und Hoffnung schöpften. Nicht von ungefähr war in dem rhythmischen Lied „Maybabo Mamani“ Afrika als die Wiege der Spirituals ganz nahe. Lieder wie „Hold on“, ein traditioneller African American Spiritual, erzählten von unaussprechlichem Leid und der Sehnsucht nach dem verlorenen Zuhause. Bewegende Worte fanden in dazu passenden Liedern ausdrucksvoll ihre Entsprechung.

Seine Solisten Antje Langenegger, Peter Kanitz, Cora Alles und Michael Hegemann setzt der Chor wunderbar in Szene. (Foto: Salzmann)
Seine Solisten Antje Langenegger, Peter Kanitz, Cora Alles und Michael Hegemann setzt der Chor wunderbar in Szene. (Foto: Salzmann)

Unterschiedlichsten Stimmungen – Sehnsucht, Traurigkeit, Zuversicht und Freude – verlieh der Chor in seinem sorgsam, mit einfühlsamer Hand zusammengestellten Programm lebendigen Ausdruck. Viele weltberühmte Songs wie „Amazing Grace“, von einem berüchtigten, aus Seenot geretteten und bekehrten Kapitän eines Sklavenschiffs verfasst, fanden Platz im facettenreichen Jubiläumsprogramm. Protestsongs wie „We shall overcome“, Hymne der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King, und Anbetungslieder wie „To God be the glory“ brachte der Chor stimmig „unter einen Hut“. Rund um das Konzert, das Mittelpunkt und Zentrum des Gemeindefests war, verwöhnte die Kirchengemeinde als Veranstalter die Besucher mit Kaffee und Kuchen, Gegrilltem und iranischen Spezialitäten. Beim sonntäglichen Gottesdienst standen zudem Lieder aus der Anfangszeit des Gospelchors im Mittelpunkt gemeinsamen Singens.

Das Konzert in der voll besetzten Kirche Oberrahmede war Mittelpunkt des Gemeindefests. (Foto: Salzmann)
Das Konzert in der voll besetzten Kirche Oberrahmede war Mittelpunkt des Gemeindefests. (Foto: Salzmann)

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