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Von Iris Kannenberg

LÜDENSCHEID + Wenn Kinder in Lüdenscheid zur Welt kommen, werden sie im Rahmen eines Neugeborenen- Empfangs des „Bündnisses für Familien“ zweimal im Jahr – gemeinsam mit ihren Eltern – angemessen begrüßt.

Der erste derartige Empfang fand bereits 2007 unter der Schirmherrschaft des damaligen Bürgermeisters Dieter Dzewas im Bürgerforum des Lüdenscheider Rathauses statt. Die Idee dazu hatte Irmtraut Huneke (Evangelische Christuskirche Lüdenscheid und 1. Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid). Sie sprach den damaligen Bürgermeister an und der war sofort begeistert. Gemeinsam mit ihr und einem Team von Ehrenamtlichen, rief die Stadt daraufhin dieses außergewöhnliche Treffen ins Leben, mit dem Ziel, etwas für Familien zu tun. Und sie gerade in der schwierigen Anfangsphase nach einer Geburt, aktiv zu unterstützen. Die Veranstaltung ist bis heute ein großer Erfolg und hat sich in den vergangenen Jahren deutschlandweit multipliziert. Irmtraut Huneke bekam Anrufe aus dem ganzen Bundesgebiet: „Eine tolle Idee, das wollen wir auch. Könnt ihr uns dabei helfen, so etwas bei uns umzusetzen?“ Mittlerweile wird der Empfang über das gesamte Bundesgebiet hinweg ca. 90-mal angeboten. Eine zündende Idee, die Furore machte.

Irmtraut Huneke bietet zudem gemeinsam mit Damaris Seidel (Evangelische „ERlebt“-Gemeinde Lüdenscheid und Leiterin der überkonfessionellen Familienarbeit in der ‚Guten Stube‘) pädagogische Nachtreffen an, die in den Räumlichkeiten der ‚Guten Stube‘ stattfinden. „Weil der Neugeborenen-Empfang so groß ist, kann man zwar hier und da Kontakte knüpfen, sie aber selten vertiefen. Letztendlich ist es uns jedoch wichtig, den Kontakt zu halten, indem wir uns in einer überschaubaren Runde noch einmal für persönliche Gespräche zu treffen“, erklärt Irmtraut Huneke

„Weil ich selbst als Mutter erfahren habe, wie hilflos man oft in der Situation mit dem ersten Kind ist, liegt es mir sehr am Herzen, als Ansprechpartnerin gerade für diejenigen Paare da zu sein, die das erste Mal Eltern werden. Für eine junge Familie stellen sich viele Fragen: Wie geht man mit dem Familienzuwachs um und was bedeutet das für die Familie? Wie geht man damit um, wenn die Nerven von vielen schlaflosen Nächten blankliegen? Über solche Probleme tauschen wir uns bei den Nachtreffen aus. Ziel ist es, dass man lernt, die Tatsache anzunehmen und zu akzeptieren, dass sich das Leben radikal verändert hat und man nun versuchen muss, gemeinsam mit dem Partner, die neue Situation zu meistern. Ich bin dankbar, dass wir mit den pädagogischen Nachtreffen in der ‚Guten Stube‘ gelandet sind, weil wir dort ein christliches Umfeld bieten, für die Menschen beten und sie dort mit Gott in Berührung kommen können,“ so Huneke.

Die Nachtreffen werden gut angenommen. Da die ‚Gute Stube‘ nicht nur die Treffen anbietet, sondern zudem über das ganze Jahr hinweg mehrfach in der Woche ihre Türen für Familien öffnet, besteht so die Möglichkeit sich untereinander kennenzulernen, gemeinsam durch die erste turbulente Phase zu gehen und die Gewissheit zu haben, dass man seine Probleme und Nöte mit anderen teilen kann. Viele Familien haben durch die Nachtreffen die ‚Gute Stube‘ erst kennengelernt. Einige nutzen seit Jahren das vielfältige Angebot dieser Einrichtung und haben fast nebenbei die beruhigende Erfahrung gemacht, dass sie nicht allein sind, sondern von einer lebendigen Gemeinschaft getragen werden. Auch im Gebet.