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„Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade!“

11.8.2024

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Martin Pogorzelski, Assessor des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Martin Pogorzelski, Assessor des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg (Grafik: EKKLP)

„Wir müssen demütig bleiben,“ so sagte ein Fußballspieler nach einem hohen Auftaktsieg seiner Mannschaft am ersten Spieltag der neuen Zweitligasaison. In diesen Worten schwingt zumindest eine Ahnung mit, dass Demut etwas mit einem angemessenen Verhalten angesichts einer großen Aufgabe zu tun hat.

 

Demut ist eine der Haupttugenden der christlichen Tradition. Sie hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun. Demut ist eher die Weisheit, dass wir Menschen, wenn es einen Gott gibt, angesichts seiner Größe Demut brauchen – also eine angemessene Einordnung unserer Stellung gegenüber seiner. Der Demütige erkennt: es gibt Größeres als mich. Er schaut auf zu Gott. Der Hochmütige schaut auf andere herab und auch auf Gott. Deswegen widersteht ihm Gott.

 

Der Gründer des Benediktinerordens Benedikt von Nursia fragte sich: „Wenn ich nicht demütig gesinnt bin und mich selbst erhöhe, wie widersteht mir Gott dann?“ Im Gespräch mit Gott geht ihm dann auf, wie Gott mit einem Hochmütigen umgeht: „Du behandelst mich wie ein Kind, das die Mutter nicht mehr an die Brust nimmt.“

 

Welch eine tiefe Wahrnehmung in Anlehnung an Psalm 131, bei dem es heißt: „Meine Seele wird still und ruhig wie ein gestilltes Kind in den Armen seiner Mutter.“

 

Der Hochmütige findet genug in seinem eigenen Tun und seinem eigenen Ansehen. Er stillt sich selber von Gott ab und Gott lässt ihn gehen. Der Hochmütige schaut auf andere herab und empfängt deswegen nichts mehr von Gott. Der Demütige schaut zu Gott auf und empfängt Gottes wunderbare Liebe und Gnade.

Martin Pogorzelski -

 

Assessor des

Ev. Kirchenkreises

Lüdenscheid-Plettenberg

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