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Eine neue Altarbibel für die Ev. Kirchengemeinde in Ohle
12.6.2017
Superintendent Klaus Majoress (links) hatte die Altarbibel zum Gebrauch im Gottesdienst übergeben. In der Mitte Pfarrerin Anju Laddach neben Kirchmeisterin Heide Fochler, umrahmt von Mitgliedern des Presbyteriums. (Foto: Raith)
Von Guido Raith und Martin Zimmer
Plettenberg. Es geht darum, dass wir die Bibel zum Mittelpunkt unseres Glaubens und Lebens machen! Klaus Majoress, der Superintendent des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, unterstrich am Sonntag Trinitatis in der Ev. Kirche Ohle bei der feierlichen Übergabe einer neuen Altarbibel an Kirchmeisterin Heide Fochler einmal mehr die zentrale Bedeutung der Schrift. Den Festgottesdienst hielt Pfarrerin Anju Laddach.
Die neue und revidierte Lutherbibel, die die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kuschus, von Hand signierte, ist ein Beitrag zum Reformationsjahr 2017. Über fünf Jahre lang haben über 70 Theologen und Theologinnen den Bibeltext gemeinsam mit anderen Fachleuten überarbeitet. Die neue Fassung orientiert sich mehr an Luthers Sprache. Letztmalig ist die Lutherbibel im Jahr 1984 revidiert worden. Vor fast 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Mißstände in der Kirche seiner Zeit veröffentlicht und damit die Reformation ausgelöst.
Die alte historische Bibel wurde von Kaiserin Auguste Victoria gestiftet.
In der Ev. Kirchengemeinde Ohle löst die neue in silbergraues Leinen gebundene Altarbibel eine alte Ausgabe des Jahres 1897 ab, die anlässlich der Einweihung der Ohler Kirche nach umfangreiche Renovierungsarbeiten im April 1916 von der letzten deutschen Kaiserin Auguste Victoria gestiftet und mit einer Widmung handsigniert worden war. Die Schenkung einer Altarbibel mit persönlicher Widmung durch Kaiserin Auguste Victoria war nichts Ungewöhnliches. In besonderem Maße engagierte sie sich für die evangelischen Kirchen und den Kirchenbau landesweit, weshalb sie vom Volk auch Kirchenjuste genannt wurde. Die alte Altarbibel aus Ohle wird jetzt einen Platz im Kirchenarchiv finden.
Bei seiner Predigt im Rahmen des Festgottesdienstes in Ohle ging Klaus Majoress unter anderem auf den Aaronitischen Segen ein, der von Martin Luther als Abschiedswort zum Ende des Gottesdienstes eingeführt worden war. Majoress: Der Segen heißt, Gott selbst geht mit uns in den Alltag hinein. Wenn wir uns unter den Segen stellen, wird uns Gottes Gegenwart zugesprochen Gnade und Frieden, die von Gott kommen. Gott löse sein Versprechen ein, wenn er uns seinen Segen gibt, so Majoress.
Umrahmt wurde der feierliche Gottesdienst in der Ev. Kirche in Ohle von Liedbeiträgen des Männerchores Ohle unter der Leitung von Astrid Höller-Hewitt.