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„Evensong“ mit dem Vocalconsort Brügge unter der Leitung von Reinhard Derdak

14.9.2017

 

 

Vocalconsort Brügge - hinten links: Chorleiter  Reinhard Derdak Hinten 3.v. rechts:  Hilmar Klever hatte den Part an der Orgel übernommen, hinten  ganz rechts: Pfarrer Micahel Czylwik, vorn rechts: Brunhilde Bohlmann  (Alt) beeindruckte als Solistin (Foto: Weiland)

von Ingrid Weiland

Brügge. In intensiver Probenarbeit hatte Reinhard Derdak einen „Evensong“, ein musikalisches Abendlobendlob in Anlehnung  an die anglikanische Liturgie,  mit dem  „Vocalconsort Brügge“  einstudiert, das sich aus Mitgliedern des von ihm geleiteten Chores der evangelischen Kirchengemeinde Brügge-Lösenbach und aus anderen Lüdenscheider Chören zusammensetzt.  Zudem hatte er Hilmar Klever, seit 60 Jahren Organist  in der Kreuzkirche in Brügge,  und die Altistin Brunhilde Bohlmann  für die Mitwirkung gewinnen können. Mit der alten Form des englischen Abendgebets, das im 16. Jahrhundert entstanden ist, bereiteten alle Mitwirkenden – einschließlich Gerhard Bahr, der den Abend mit einer Einführung in den „Evensong“  eröffnete -  ihrem großen Publikum in der Brügger Kirche  eine Stunde zum Lob Gottes, in der es  vom Alltag Abstand nehmen, zur Ruhe und Besinnung finden konnte. Mit der „Invocation“, einem Orgelstück von Frederick A. Keene, bei dem  die Sängerinnen und Sänger in das Gotteshaus einzogen,  wurde das Programm eingeleitet, dessen liturgische Teile – einschließlich des „Kyrie“  von Harold Darke - , der Hymnen, die von der Gemeinde mitgesungen wurden und  des „Evensongs“ von Cuthbert  Harris, das als Orgelnachspiel am Schluss  rüberkam - sich alle an die anglikanische Tradition anlehnten.

Das Vocalconsort Brügge hatte anspruchsvolle Werke britischer Komponisten einstudiert und verstand es, die  hohen Herausforderungen, die es sich mit  „Nunc dimittis“  und dem  „Magnificat“ („My soul does magnify the Lord“)  von dem irischen Komponisten Charles Villiers Stanford  gestellt hatte, mit Bravour zu meistern.  Die  sich an den 77. Psalm anlehnende Hymnr (anthem) ließ er eindrucksvoll mit einem herausgejubelten „Halleluja“ ausklingen. Dem Hymnus „Herr, wir trau’n auf deine Güte“  von Felix Mendelssohn-Barholdy  setzte die Solistin Brunhilde Bohlmann  zusätzlichen musikalischen Glanz auf.  Die musikalischen Eindrücke wurden durch Lesungen aus dem Alten und neuen Testament, die Christine Schaumann und Karla Prior-Hymmen  präsentierten und vor allem durch  eine Meditation von Pfarrer Michael Czylwik, der selbst im Chor mitsang,  über das bewegende „Trostlied am Abend“ von Jochen Klepper noch vertieft.  immen

Mit den Worten des Dichters aus dem Kriegsjahr 1940   brachte er die Botschaft rüber, dass man auch in schweren Zeiten   Trost aus dem Wort Gottes beziehen  kann, weil es Licht in die Dunkelheit dieser Welt bringt.  Der gemeinsam mit der Gemeinde gesungene Hymnus  „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“, den Michael Vulpius und Nikolaus Herman in Anlehnung an das englische Lied  „The day, thy gavest, Lord, is ended“  geschaffen haben,  waren genauso wichtige Elemente des „Evensongs“ wie der Schlusssegen, der allen von den Sängerinnen und Sängern  in gesungener Form erteilt wurde: durch ein „Blessing“  von John Rutter, des bekanntesten noch lebenden  englischen Komponisten sakraler Musik. Alle Mitwirkenden  und ihr Leiter, Reinhard Derdak,  konnten  viel Applaus und manches Lob  für das musikalische Abendlob entgegennehmen. Mit der Ausgangskollekte, die zusammengetragen wurde, soll die Orgelsanierung  mitfinanziert werden.

 

 

 

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