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"Nehmen Sie ihr Recht wahr, die Demokratie in unserem Land zu stärken!"
22.9.2017
Liebe Bügerinnen und Bürger unseres Kirchenkreises,
am kommenden Sonntag ist Bundestagswahl. Eine entscheidende Wahl für den weiteren Weg unseres Landes. Vertreten durch den Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonen wir, dass wir uns als christliche Kirchen in der Mitverantwortung für das Gemeinwesen sehen. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, den politischen Weg unseres Landes aktiv mitzugestalten. Der erste und wichtigste Schritt dazu ist, sich über die anstehenden Entscheidungen ein eigenes verantwortliches Urteil zu bilden und das Wahlrecht auszuüben. Die Demokratie lebe durch Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Je höher die Wahlbeteiligung ist, umso stabiler ist das Mandat derjenigen, die Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen.
In einem Land, in dem Freiheit und Würde aller Menschen zu den obersten Geboten des Grundgesetzes zählen, gilt es feinfühlig darauf zu achten, dass dies durch die Parteien nicht missachtet und gefährdet wird. Fortschritt und Wohlstand sind daraus erwachsen, dass unser soziales Gefüge jedem den Raum gibt in unserem Land frei zu leben. Den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken bedeutet auch, niemanden wegen seines Glaubens, seiner Hautfarbe, seiner geschlechtlichen Orientierung oder wegen seiner Volkszugehörigkeit abzuwerten und auszugrenzen, heißt es in dem Aufruf der Kirchen. Das ist oberstes Gebot für ein freiheitlich demokratisches Zusammenleben. Parteien, die das infrage stellen gefährden unsere Gesellschaft. Ausgrenzung und Abgrenzung führen zu Feindschaft und kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Geschichte unseres eigenen Landes spiegelt das zur Genüge wieder.
Deshalb: Nehmen Sie durch die Teilnahme an der Bundestageswahl ihr Recht wahr, die Demokratie in unserem Land zu stärken und nicht unseren Kindern etwas zu hinterlassen, das die Freiheit und Menschenwürde gefährdet. Es gibt viele Aufgaben für die Verantwortlichen der Regierung: Kinder- und Altersarmut in unserem Land, die soziale Arbeit, die Sicherheit unserer Bevölkerung und vieles andere mehr. Den Menschen, die Regierungsverantwortung übernehmen gilt auch unser Gebet zu Gott, der ein Gott des Friedens und der Liebe ist und nicht der Ausgrenzung und Verachtung!
Klaus Majoress, Superintendent