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Luther-Musical in der Lüdenscheider Christuskirche
9.10.2017
Von Ingrid Weiland
LÜDENSCHEID - Im Rahmen des Monatsschlussgottesdienstes am Samstag, 28. Oktober wird ab 17 Uhr ein Luther-Musical mit Liedern, Spielszenen und Multimedia-Elementen in der Lüdenscheider Christuskirche aufgeführt - der Eintritt ist frei. Das Stück wird von der Gruppe Voices for Christ aus Halver und Sängerinnen und Sängern aus Halver und Umgebung präsentiert, die sich zu einem Musical-Projektchor zusammengeschlossen haben. Die Leitung des Projekts liegt in den Händen von Ruthild Eicker, von der auch die Spielszenen, ein Teil der Chorsätze und das Konzept stammen. Die Chorleitung übernimmt die Musikpädagogin Elisabeth Klundt (Halver). Der Chor wird von einer vierköpfigen Band - mit Piano, Bass, Keyboard und Schlagzeug - begleitet.
Die Titelrolle hat mit großer Begeisterung Lev Leib, Halveraner mit russlanddeutschen Wurzeln, übernommen. Er fühlt sich seit seiner Kindheit zum Theater hingezogen, hat bereits bei unterschiedlichen Schauspielprojekten mitgewirkt. Zudem hat kürzlich ein Studium an der Theaterakademie Köln aufgenommen. An der Rolle des Martin Luther fasziniert ihn neben der schauspielerischen Herausforderung auch die Möglichkeit als Christ etwas von seinem Glauben weitergeben zu können. Als Katharina von Bora tritt Clara Edel aus Lüdenscheid auf. Ihre zehn Jahre alte Tochter Fiona schlüpft in die Rolle der Luther-Tochter Margarete. Clara Edel ist Schauspielerin und diplomierte Kultur- und Theaterpädagogin. Sie ist freiberuflich in Theaterprojekten der Kinder- und Erwachsenenbildung , in Literatur- und Schreibwerkstätten tätig. Dazu ist sie bei Fortbildungen für Pädagogen tätig und hat unter anderem beim Konzept integrativer Theaterarbeit Lüdenscheid mitgewirkt.
Zu dem Zeitpunkt, zu dem das Musical spielt, ist Katharina von Bora bereits Witwe. In Gedanken reisen sie und ihre Tochter in die Vergangenheit. Dabei werden viele Stationen aus Luthers Leben in ihrer Phantasie lebendig. Behilflich bei ihrer Rückschau ist ihnen die private Schatulle des Reformators, in der sich sein erster gedruckter Katechismus, die Erstausgabe der Lutherbibel und sogar der Hammer befindet, der beim Thesenanschlag an der Schlosskirche in Wittenberg zum Einsatz kam. Die teils bewegten, teil s ruhigen Lieder, die durch Bilder, Texte und Szenen über die Ereignisse zur Zeit der Reformation ergänzt werden, stammen von dem Komponisten, Musikproduzenten und Sänger Siegfried Fietz und von dem aus Lüdenscheid stammenden Liedermacher, Autor und langjährigen Direktor des Evangeliumsrundfunks, Jürgen Werth.
Der Chor und die Akteure begleiten Martin Luther auf den verschiedenen Stationen seines Lebens, bei seinem Ringen um die Wahrheit und bei seinem Bemühen, viele der befreienden, aber im Lauf der Zeit verschütteten Inhalte der Bibel wieder zugänglich zu machen. Im Mittelpunkt stehen dabei die berühmten vier Soli der Reformation: Sola fide allein der Glaube, sola gratia allein die Gnade, sola scriptura allein die Schrift und solus Christus allein Christus.
Ein besonders Highlight bei der Aufführung dürfte die Videotechnik um die Gestalt Martin Luthers sein: Der Darsteller agiert von einer, einem Fernsehstudio vergleichbaren grünen Leinwand aus, dabei wird er von zwei Kameras aufgenommen und mit Hilfe von Computer und Videotechnik in die jeweils passenden historischen Räume versetzt. Das Gesamtbild wird dann auf eine Leinwand projiziert. So wird der Musical-Luther unter anderem auf der Wartburg, Szenen in einem echten Gewitter oder in Wittenberg zu sehen sein.
Der Musical-Aufführung geht ein Vorprogramm mit Liedern von Dieter Falk und anderen Komponisten voraus. Das Finale bildet ein großes Chor-Arrangement über Luthers bekanntes Lied Ein feste Burg ist unser Gott von dem amerikanischen Komponisten Mark Heyes. Für den Projektchor wurde eine deutsche Textfassung erstellt, die den altern Luther-Text verarbeitet.