Artikel Archiv

Chor- und Orgel-Benefizkonzert in Brügge

18.10.2017

 

Chor- und Orgel-Benefizkonzert in Brügge – Lob und Dank zur Fertigstellung der restaurierten Orgel (Foto: Weiland)   

 

Von Ingrid Weiland

BRÜGGE - „Jauchzet dem Herrn … singet…spielet!“ – unter diesem vom 100. und 150. Psalm abgeleiteten Leitwort stand ein besonderes Benefizkonzert. Unter der Leitung Reinhard Derdak präsentierte der Chor der evangelischen Kirchengemeinde Brügge-Lösenbach und das Vocalconsort Brügge, dem Sängerinnen und Sänger aus Brügge und anderen Chören angehören, ein musikalisches Highlight. Zusammen mit Organist Hilmar Klever und den Solisten Brunhilde Bohlmann (Alt) und Klaus Anderseck (Bass) erlebte das Publikum in der Kreuzkirche an der Halverstraße ein beeindruckendes Konzert und eine spezielle Danksagung in einem. Durch Musik und Gesang wollten alle Mitwirkenden ihren Lob und Dank für die Fertigstellung der restaurierten Orgel zum Ausdruck bringen.

Pfarrer Michael Czylwik rief mit seiner Begrüßungsansprache in einer modernen Version des 150. Psalms zum Lobpreis auf. Dieser Aufforderung kamen die Chöre gleich mit dem Eingangsstück – „Jauchzet dem Herrn“, einer Vertonung der zum Lob Gottes aufrufenden Psalmverse durch Felix Mendelssohn-Bartholdy, nach. Diesem ersten Höhepunkt folgten weitere Werke – darunter achtstimmige Motetten - des norddeutschen Meisters der Romantik. Mit „Richte mich, Gott“ wandte sich der Kirchenchor an den Schöpfer, während das Vocalconsort zusammen mit der Altistin das von Glaubensgewissheit geprägte Stück „Herr, wir trau’n auf deine Güte“ mit ansteckender Freude rüberbrachte .

Auch Organist Hilmar Klever hatte sich Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy vorgenommen. Er brillierte mit dessen Fuge in D-Moll, dem Andante mit Variationen und dem Präludium und der Fuge in G-Dur, bei der er die leisen Orgelregister wirkungsvoll einsetzte . Von der Qualität, welche die Orgel durch die Sanierung erreicht hat, konnte man sich auch anhand des Präludiums in E-Moll des norddeutschen Komponisten Nicolaus Bruhns, eines Orgelwerks mit heiterer Harmonik und verschachtelter Rhythmik, und der Fuge in E-Moll mit der ausgeprägten bildhaften Klangsprache Georg Philipp Telemanns überzeugen. Einen reizvollen Kontrast zu diesen Kompositionen bildete die Fantasie über den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ des Landesposaunenwarts er Evangelischen Kirche im Rheinland, Matthias Nagel .

Nach der intensiven Probenarbeit in den vergangenen Wochen zeichneten die Sängerinnen und Sänger nicht nur mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy, sondern  auch mit dem Choral „Danket dem Herrn“ und mit Werken zeitgenössischer Komponisten reizvolle Klangbilder: mit „Wunderbarer König“ von Sabine Heilmann, mit „Auf meine Schritte und Wege“ von H.J. Sauter,  mit „Cantate domino“ von dem Iren Karl Jenkins mit herausgejubeltem „Halleluja“ am Schluss und mit dem populären Song „You raise me up“, der nicht nur in englischer, sondern auch in deutscher Sprache präsentiert wurde.

Für zusätzliche Programmhöhepunkte sorgten die Solisten Klaus Anderseck (Bass) und Brunhilde Bohlmann mit ihrem Duett  zu Henry Purcells „Thy way“. Die Altistin beeindruckte zudem mit dem „Lament“ aus Karl Jenkins‘ „Stabat Mater“, mit dem sie die Sehnsucht nach der Zeit, „in der es kein Weinen und kein Schreien mehr geben wird“, bewegend rüberbrachte. Mit dem Schlussgesang „Verleih‘ uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (zu dem bekannten Luther-Text) setzten schließlich alle Mitwirkenden, die mit großem Beifall bedacht wurden, einen glanzvollen Schlusspunkt hinter das Lob- und Dankkonzert, das man bei freiem Eintritt genießen konnte. Die Ausgangskollekte war zur Hälfte für die Finanzierung der Orgelsanierung bestimmt.  Die andere Hälfte erhält der Förderkreis für Kirchenmusik für die Kirchenchorarbeit.

 

zurück zur Übersicht