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Beschlüsse mit großer Mehrheit gefasst
19.10.2017
Alle Beschlüsse wurden mit großer Mehrheit gefasst (Foto: Wolfgang Teipel)
Von Wolfgang Teipel
PLETTENBERG-EIRINGHAUSEN Die Gemeinden im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg erhalten für das Jahr 2018 mehr Geld. Der Grund: Das Kirchensteueraufkommen ist gestiegen. Außerdem können sie mit Nachzahlungen rechnen. Das Geld stammt aus dem erhöhten Kirchensteueraufkommen im Jahr 2016. Rund 312.800 Euro werden nachträglich verteilt. Das hat die Herbstsynode des Kirchenkreises am 18. Oktober bei ihrer Tagung in Plettenberg-Eiringhausen beschlossen. Weitere Beiträge aus dem zusätzlichen Aufkommen fließen an die Diakonie sowie in die Rücklage Synodaler Baufonds.
Das Thema Geld hält die Gemeinden voll im Griff hatte Pfarrer Holger Reinhardt in seiner Andacht zu Beginn der Tagung im Gemeindehaus an der Reichsstraße signalisiert. Tatsächlich zog es sich wie ein roter Faden durch die Tagung.
Superintendent Klaus Majoress stellte den Kreissynodalen seinen ausführlichen Jahresbericht vor (Foto: Wolfgang Teipel)
Schmerzlich wurde es vor allem für alle Freunde des Haus Nordhelle in Valbert. Das Ev. Tagungszentrum, getragen von den beiden Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg, war 2014 umfassend modernisiert worden. Die erhoffte Steigerung der Belegungszahlen unter der Woche blieb aber bis heute aus. Das Haus arbeitet nicht wirtschaftlich. Auch die Bildungsangebote werden nicht im erwünschten Maß genutzt. Die wirtschaftliche Lage wird sich in absehbarer Zeit nicht stabilisieren, sagte Superintendent Klaus Majoress. Die beiden Kirchenkreise seien nicht in der Lage, das Defizit von jährlich rund 500.000 Euro dauerhaft auszugleichen.
Vor diesem Hintergrund hatte schon die Sommersynode den Kreiskirchenvorstand beauftragt, eine Änderung der Trägerschaft herbeizuführen. Nach einem bereits im Februar 2017 eingeleiteten Bieterverfahren, führe der Kreiskirchenvorstand inzwischen Gespräche mit Interessenten, erklärte der Superintendent. Einzelheiten könne er aufgrund der laufenden Verhandlungen noch nicht nennen. Nur so viel: Ein Familienunternehmen aus der Hotel-Branche zeige konkretes Interesse.
Wir wussten, dass diese Stunde einmal kommen würde, bedauerte Pfarrer Ulrich Schreiber.
Wie sich die Strukturen nach einer möglichen Übernahme verändern könnten, ist völlig offen. Superintendent Klaus Majoress versprach allerdings, dass das Geld, mit dem die Kirchenkreise bislang Aufenthalte von Gruppen aus den Gemeinde in Haus Nordhelle unterstützt, weiter fließen solle.
Nach der voraussichtlichen Aufgabe des Erwachsenenbildungswerkes in Haus Nordhelle werde zurzeit mit dem Kirchenkreis Iserlohn eine neue Schwerpunktsetzung für die Erwachsenenbildung in den beiden Kirchenkreisen erarbeitet, kündigte Klaus Majoress an.
Volker Schöbel (Mitte) gibt seine Funktion als Geschäftsführer auf und steht bis zum Eintritt in den Ruhestand für Beratungszwecke zur Verfügung (Foto: Wolfgang Teipel)
Die Vereinigung der Kreiskirchenämter Iserlohn/Lüdenscheid und Soest/Arnsberg zum Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg zum 1. Januar 2018 bezeichnete der Superintendent in seinem Jahresbericht als zukunftsweisenden Schritt. Die personelle Besetzung an den drei Standorten (Soest, Iserlohn und Lüdenscheid) sei inzwischen durchgeplant. Die Geschäftsführung werde Bernd Göbert übernehmen. Er arbeitet zurzeit noch als Geschäftsführer des Kreiskirchenamtes Soest/Arnsberg. Die bisherigen Geschäftsführer Joachim Steuer und Volker Schöbel werden ihre Funktionen aufgeben und bis zum Eintritt in den Ruhestand für Beratungszwecke zur Verfügung stehen. Der Beschluss zur Fusion war bereits bei der Synode im Juni dieses Jahres mit deutlicher Mehrheit gefasst worden. Bei der jüngsten Tagung der Kreissynodalen in Plettenberg wurde lediglich noch über Satzungsfragen sowie über die Aufhebung des Kooperationsvertrages der Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid Plettenberg für das gemeinsame Kreiskirchenamt angestimmt.
Die Fusion soll sicherstellen, dass die kreiskirchliche Verwaltung dauerhaft als leistungsfähiger Partner der Gemeinden auftreten kann.