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LivingGospel Schalksmühle begeistert Publikum in der Erlöserkirche

24.10.2017

 

  

Der Chor LivingGospel Schalksmühle konnte mit seinem Konzert in der Erlöserkirche die Besucher vollkommen begeistern (Foto: Salzmann)

 

Von Monika Salzmann

SCHALKSMÜHLE + Wow, das war ein Einstand! Mit neuem Chorleiter und neuem Repertoire entfachte der Chor LivingGospel Schalksmühle in der Erlöserkirche ein mitreißendes Gospelfeuerwerk.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 125. Kirchengeburtstag und dem Veranstaltungsreigen zu 500 Jahren Reformation war der stimmgewaltige Chor in der Kirche zu Gast. Nach dem Weggang von Hans Werner Scharnowski gelang den 55 Sängern bei ihrem ersten Konzert unter Leitung ihres neuen Chorleiters Timo Böcking (Köln) ein Einstand nach Maß. „Wir werden heute Abend nicht nur alleine singen, wir werden gemeinsam Musik machen“, baute der Pianist, Komponist, Arrangeur und musikalische Leiter des Chors von Anfang an erfolgreich Nähe zum Publikum auf. Wo immer es ging, machte das Publikum in der voll besetzten Kirche, das den Chor am Ende frenetisch mit stehenden Ovationen feierte, begeistert mit.                             

Sehr viele Titel des Abends stammten aus Böckings eigener Feder. „Get up, keep praying“, von einer Schlüsselszene im Garten Gethsemane inspiriert, gehörte dazu. Drängender und drängender forderte Jesus seine schlafenden Jünger darin am Vorabend seines Kreuzestodes zum Wachen und Beten auf – letztlich vergeblich. Vom Klavier aus leitete Böcking seinen Chor. In einfühlsamer Begleitung und virtuosen Improvisationen blitzte seine Klasse als Pianist auf. Mit Ben Jost am Schlagzeug und Jan Primke am Bass war die musikalische Untermalung der Lieder – nicht zuletzt dank Tontechniker Andreas Arndt - perfekt

Innig und ruhig, überschwänglich fröhlich und mitreißend legten die Schalksmühler bei ihrem Konzert ein lebendiges Zeugnis ihres Glaubens ab. Zarte, berührende Anbetungslieder, bei denen der Chor wunderschön piano zu singen verstand, gingen mit rhythmischen, temporeichen Nummern, die zum mitklatschen, mitsingen und sich bewegen ermunterten, einher. „Jetzt kommt ihr aus der Nummer nicht mehr heraus: Ihr könnt klatschen, ihr könnt mitsingen, getanzt habt ihr noch nicht, aber das kann sich ja noch ändern“, meinte Timo Böcking Richtung Publikum verschmitzt. Spätestens mit dem Medley bekannter Gospelsongs von „Amen“ über „This little light of mine“ bis „O happy day“ war das Eis vollends gebrochen. Immer wieder gaben die klaren, tragenden Stimmen der großartigen Solisten – voran Björn Bergs, Anna-Lena Hamm, Hella Braselmann, Thomas Cemberecki, Julia Cemberecki, Annika Kögler und Andrea Wader – den ausgefeilten Darbietungen des Chors den letzten Schliff. Ein Erlebnis: Leonard Cohens berühmtes „Hallelujah“, bei dem jedermann wohliges Gänsehaut-Feeling überkam. Zwei Zugaben gab’s als Nachschlag hinterher.

 

Timo Böcking, der neue Chorleiter von LivingGosepel Schalksmühle (Foto: Salzmann)

Drei Fragen an Timo Böcking:

Der Chor hat durch den Chorleiterwechsel ja einen Umbruch erlebt. Wie haben Sie die Übergangszeit empfunden?

„Wir sind vor einem Jahr mit einem großen Workshop gestartet. Ein Drittel des Chores rekrutiert sich aus diesem Workshop. Wir haben jetzt alte und neue Mitglieder. Es war ein sehr ausgefülltes, intensives Jahr. Es hat aber auch sehr viel Spaß gemacht.“

Wie haben Sie es geschafft, dem Chor Ihre eigene Handschrift aufzudrücken?

„Das bleibt nicht aus. Hans Werber Scharnowski und ich sind zwei unterschiedliche Persönlichkeiten. Auch musikalisch unterscheiden wir uns. Ich habe nicht den Anspruch gehabt, die Chorarbeit so weiterzuführen wie gehabt.“

Welche Pläne haben Sie mit dem Chor?

„Unser nächstes Konzert steht ja schon am 1. Dezember in der Lüdenscheider Kreuzkirche an. Danach wollen wir weiter für uns arbeiten und unser Repertoire kreativ weiterentwickeln. Wir sind sehr offen für weitere Anfragen. In absehbarer Zeit soll es auch wieder einen Workshop geben.“

 

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