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Nacht der offenen Kirche im Rahmen von ERLEUCHTET

2.11.2017

Die Erlöserkirche in Lüdenscheid ERLEUCHTET (Foto: Görlitzer)
Die Erlöserkirche in Lüdenscheid ERLEUCHTET (Foto: Görlitzer)

 

Von Bettina Görlitzer

LÜDENSCHEID + Die denkmalgeschützte Erlöserkirche mitten in der Stadt hatte die Lüdenscheider Versöhnungskirchengemeinde am Reformationstag für ihren besonderen Festgottesdienst und eine anschließende Nacht der offenen Kirche im Rahmen der ERLEUCHTET-Aktion gewählt. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst, zu dem am Abend rund 250 Besucher gekommen waren, von der Heinrich-Schütz-Kantorei unter der Leitung von Dmitri Grigoriev und den CVJM-Blechbläsern unter der Leitung von Dr. Martin Türk.

Im Mittelpunkt standen auch dort an diesem Tag Lieder von Martin Luther, von den Bläsern zum Teil in modernen Bearbeitungen dargeboten. So stammte die rein instrumental präsentierte Version von „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Christian Sprenger.

Pfarrer Holger Reinhardt hatte als Grundlage seiner Predigt zum 500. Jubiläum des Thesenanschlags ebenfalls ein Luther-Lied gewählt: „Nun freut euch, lieben Christengmein und lasst uns fröhlich springen“. Reinhardt wählte dazu das Bild der „Wittenbergisch Nachtigall“, die nicht zu singen aufhöre – in diesem Fall von der Freude an Gott und am Evangelium. Denn dies sei durch Martin Luther nicht länger eine „Drohbotschaft“, sondern vielmehr eine „Frohbotschaft“. Der Pfarrer ging ein auf Gottes Gerechtigkeit und beschrieb Gott als Retter, der zurechtrücken werde, „was in meinem Leben schief läuft.“ In Zeiten als niemand die Existenz Gottes zu hinterfragen wagte, war das ein Weg aus der Angst vor dem richtenden Gott. Aber gerade in Zeiten, in denen Menschen andere Dinge, die keine Gnade kennen, weit mehr fürchten, sei die Botschaft der Reformation, basierend auf dem Römerbrief, umso bedeutender: „Gottes Gerechtigkeit wird mir zugesprochen, sie knüppelt mich nicht nieder.“

In der offenen Kirche nutzten auch junge Leute die Zeit für Gespräche bei Getränken und Häppchen (Foto: Görlitzer)

Nach dem Gottesdienst stand die Kirche für jedermann offen – es wurden Häppchen und Getränke gereicht und je nach Interesse der Besucher waren Programmpunkte vorgesehen, wie das Singen von Luther-Liedern oder eine Lesung mit Texten von Hanns Dieter Hüsch. Am Lagerfeuer auf dem Kirchplatz wurde Stockbrot gebacken. Die von weithin sichtbaren Beleuchtung an der Kirche machte auf die besondere Nacht aufmerksam. Auf dem Turm standen dabei die Worte „Erlöst“, „Versöhnt“ und Vergnügt“ sowie auf der anderen Seite „Befreit!?“, passend zur Versöhnungskirchengemeinde, zu der die Erlöserkirche gehört, und zur Reformation. Dazu bildeten sich aus einer Buchstabenwolke im stetigen Wechsel verschiedene Sätze, die der Gemeinde und ihren Mitgliedern für ihren Glauben wichtig sind. Zum Beispiel „Vertrauen=alles auf eine Karte setzen: Jesus“, oder: „Jesus und die Bibel sind die WAHRHEIT!“

 

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