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Der möblierte Herr - Premiere der Bühnenmäuse
22.11.2017
Von Ingrid Weiland
LÜDENSCHEID + Die Zuschauer im vollbesetzten Saal des CVJM-Jugendheims Mathildenstraße kamen kaum aus dem Lachen heraus und dankten den Bühnenmäusen, der Theaterbühne des CVJM Lüdenscheid-West, mit nicht enden wollendem Applaus und stehenden Ovationen für das Theatervergnügen, das sie ihnen mit der Komödie Der möblierte Herr von Werner Schubert und Olaf Weichert beschert hatten.
Regisseurin Petra Schaller, die das Stück überarbeitet und mit einem Schuss Lüdenscheider Lokalkolorit gewürzt hatte, hieß alle willkommen, denen es gelungen war, eine Eintrittskarte zu ergattern. Die Karten waren nämlich so begehrt, dass bereits jetzt sämtliche Lüdenscheider Vorstellungen bis in den April 2018 hinein ausverkauft sind. Rund 300 Leute stehen schon auf der Warteliste. Zu den öffentlichen Aufführungen im Jugendheim Mathildenstraße kommen noch geschlossene (für Vereine, Familienfeiern usw.) sowie auswärtige Gastspiele (in Hagen, Neuenrade und Herscheid) hinzu.
Sämtliche Einnahmen aus ihrer Theaterarbeit stellen die Bühnenmäuse" wieder für das Ausbildungszentrum (Skills Training Center) des CVJM Sierra Leone in Kenema zur Verfügung, durch das junge Afrikaner, die sonst keine Ausbildungsmöglichkeiten hätten, in verschiedenen handwerklichen Berufen ausgebildet werden und somit Zukunftsperspektiven erhalten.
Zu den Gästen, die besonders herzlich begrüßt wurden, gehörten Karl Heinz Stengel, Präses des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland (vorn links) und seine Ehefrau (hinten rechts auf dem Foto zusammen mit Steffen Waldmnghaus, Vorsitzender der CVJM-Lüdenscheid-West-Stiftung, und dessen Frau Steffi (Foto: Weiland)
Unter den Premierengästen wurden Karl Heinz Stengel, Präses des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland und das Lüdenscheider Bürgermeister-Ehepaar Dzewas ganz besonders herzlich begrüßt. Dann entführten die Bühnenmäuse ihr Publikum in die von Krisen und Veränderungen geprägten 70-er Jahre. Das Flair dieser Zeit wurde durch Hosen mit Schlag in knalligen Farben, grelllbunten Hemden, Plateauschuhe und damals moderne Frisuren heraufbeschworen. Das Bühnenbild gab den passenden Hintergrund zur Handlung ab und beeindruckte durch seine tolle Veränderungsmöglichkeit. Während der eine Akt im Treppenhaus eines Mietshauses spielte, war im nächsten nichts mehr von den verschiedenen Stiegen und Türen zu den Wohnungen der einzelnen Mieter zu sehen. Stattdessen gaben ein Blümchensofas und anderes Mobiliar im Stil der 70-er Jahre die passende Kulisse zu den Geschehnissen im Zimmer des möblierten Herrn ab.
In der neuen Komödie geht es um Klatsch, Tratsch und ständige Schnüffelei im kunterbunten Stil der 70-er Jahre (Foto: Weiland)
Dabei ging es vor allem um Klatsch und Tratsch und ständige Schnüffelei. Denn die Hauptperson der Komödie, der Untermieter Max Kolbe, erregt die Neugier der Nachbarschaft, weil er seine Wohnung nur selten und zu ungewöhnlichen Zeiten verlässt. Während seine drei Nachbarinnen als selbst ernannte Privatdetektivinnen diese durchstöbern, gerät er in den Verdacht, ein Mörder zu sein. Als er sich dann auch noch in eine Nachbarstochter verliebt und angeblich weitere Verbrechen plant, gerät in dem Mietshaus alles drunter und drüber.
Die Bühnenmäuse strapazierten nicht nur die Lachmuskeln ihres Premierenpublikums, sondern beeindruckten es auch durch eine hervorragende Gemeinschaftsleistung. Für diese zeichneten Gerd Heuel (Hauptrolle), Regina Voß-Passow, Guido Hesmer, Susanne Gerhardt, Simone Meykranz, Steffi Pantack, Bernd Grewe, Frank Gerhardt, Jürgen Pathun, Jenny Morales, Regina Duisenberg und Andreas Schmale als Mitwirkende auf der Bühne und zusätzlich noch Robert Zapp als special guest verantwortlich. Vor und hinter der Bühne trugen zahlreiche weitere Bühnenmäuse zum Gelingen des Theaterspaßes bei. In der Pause servierte das Schnittchen-Team des CVJM-Kreisverbandes, das seine Einnahmen stets für das Kindergarten- und Schulprojekt Kissy in Sierra Leone zur Verfügung stellt, leckere Häppchen und Getränke.