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„Wonderwoman.“
3.11.2024
Herbstferien, Zeit zum Ausschlafen, doch plötzlich ertönt aus dem Kinderzimmer ein lautes „Heal the World. Make it a better place.“ Verschlafen trete ich ins Kinderzimmer, wo Sohnemann vertieft im Spiel mit seinen Superheldenfiguren, sein Schulchorlied vor sich hinsingt.
Eine komische Mischung finde ich zunächst und setze mich zu ihm. Nach einem freundlichen „Guten Morgen“ werde ich gefragt, welche Superheld*in ich spielen möchte. Ich schaue auf die Auswahl und überlege welche Superkraft ich heute früh gerne hätte und frage mit einem zwinkernden Auge, welche der Superheld*innen niemals müde wird. Die Wahl fällt so auf Wonderwoman, die nun gemeinsam mit Superman die Welt rettet.
Während des Spielens, klingt das morgendliche „Heal the World“ in mir nach. Wie passend denke ich nun und frage meinen Sohn, welche Superkraft er gerne innehaben würde.
Nach einigen Minuten des Schweigens und Nachdenkens folgt mit strahlenden Kinderaugen seine Antwort: „Ich würde gerne durch die Zeit reisen können.“ Auf mein Nachfragen hin, wieso es eben diese Kraft sein soll, vertieft er seine Antwort: „Na, Mama, dann könnte ich in die Vergangenheit reisen und die Menschen daran hindern, Kriege zu beginnen oder andere schlechte Dinge zu tun. Denn Jesus hat doch gesagt, wir sollen gut miteinander umgehen.“
„Ja, das hat er.“ bestätige ich und erinnere an St. Martin, die Hl. Elisabeth und an weitere Heilige, derer wir an Allerheilgen gedenken und welche in ihrem Leben versucht haben, die Welt ein Stückchen besser zu machen. „Dann sind die Heiligen, wie Superhelden nur eben ohne Superkräfte“ stellt mein Kind fest. „Dann kenne ich ja viele Heilige: dich, Papa, Oma und Opa, meine Freunde, denn ihr macht meine Welt ein bisschen besser.
Jetzt fühle ich mich tatsächlich wie Wonderwoman und denke an all die Alltagsheld*innen, die versuchen die Welt auf ihre Art und Weise ein Stückchen besser zu machen.
Herzlichste Grüße -
Sandra Ostermann, Gemeindereferentin in der Pfarrei St. Medardus