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Die Würde des Menschen ist unantastbar
18.12.2024
Von Rainer Crummenerl
RÖNSAHL + Mit einem eindrucksvollen Referat zum Thema „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ waren Rönsahls langjähriger ehemaliger Pfarrer Martin Ahlhaus und seine Frau Christine, beide inzwischen im wohlverdienten Ruhestand und seit dem vorigen Jahr in Bornheim am Rhein wohnhaft, bei der Frauenhilfe in Rönsahl zu Gast.
Das Thema zu diesem viel beachteten Vortrag war das in diesem Jahr gefeierte 75-jährige Bestehen der Bundesrepublik Deutschland und die Erinnerung an den 23. Mai 1949, den Tag, an dem der Parlamentarische Rat das seitdem gültige Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beschlossen und verkündet hat und damit vier Jahre nach dem verheerenden 2. Weltkrieg den Start eines neuen demokratischen Staates mitten in Europa ermöglichte.
Die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Landes zu verteidigen, so die Referenten, sei heute nötiger denn je, weil die Rechtsextremisten immer stärker würden. Als Beispiel dafür galten unter anderem die kürzlich stattgefunden Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg, bei denen die AfD jeweils die meisten Stimmen erhalten und damit die demokratischen Parteien überflügelt hatte.
Anhand eines Bibelwortes aus dem Psalm 8 kam der Pfarrer darauf zu sprechen, dass Gott Himmel und Erde gemacht und sich dabei auch dem Menschen zugewendet und den Menschen zur Krone der Schöpfung gemacht und mit Würde ausgestattet habe. Die Würde des Menschen gelte für jeden, und wenn eben das in Gefahr sei, gelte es, entsprechend entgegenzusteuern.
Als aktuelles Beispiel, was darunter zu verstehen sei, nannte Ahlhaus eine Initiative des Bonner Tischlers, Diplom-Theologen und Diakons Ralf Knoblauch, der in kunstvoller Schnitzarbeit eine ganze Reihe an Skulpturen aus abgelagertem Eichenholz geschaffen hat, die den Menschen, jeweils mit unterschiedlichen körperlichen Gebrechen aber stets mit der von Gott gewollten unantastbaren Königswürde, darstellen. „Diese Figuren,“ so ergänzte der Pfarrer, „wollen überall dort, wo die Menschenwürde in Gefahr ist, präsent sein und dem Betrachter von der jedem Menschen eigenen Königswürde erzählen und mahnend die Stimme erheben für die Achtung der menschlichen Würde.“
Neben einigen dieser Figuren hatten Martin und Christine Ahlhaus zudem Muster von kleinen Holzplatten mitgebracht. Auch diese stammten aus der Tischlerwerkstatt von Ralf Knoblauch und trugen die auf der Oberfläche eingebrannten Worte „Würde“ - „Unantastbar“ sowie das Symbol einer Königskrone.