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Wer auf den Umleitungsstrecken in Lüdenscheid unterwegs ist, der spürt es tagtäglich: Es wird gehupt, gedrängelt und überholt, koste es, was es wolle. Ohne Rast, ohne Ruh.

Das scheint Symptom des Zeitgeistes zu sein: Da werden ad hoc politische Entscheidungen gefällt, ohne in Ruhe zu überlegen. Hauptsache, es wird irgendwas getan. Menschen rennen merkwürdigen TikTok-Trends hinterher, um hip zu sein. Bloß nichts verpassen. Schnell, sonst ist der Zug der Zeit schon weitergefahren! Es scheint, als wären die Menschen Getriebene, immer auf der Flucht: vor der Langeweile des Alltags, vor dem Fremden, vor der Angst, etwas zu verpassen, davor, nichts Besonderes zu sein und vielleicht auch vor sich selbst. Nur schnell weg, egal, wohin! Und weil alles schnell gehen muss, kann es passieren, dass man sich auf einmal an Orten und bei Menschen wiederfindet, die man mit eingeschaltetem Gehirn niemals aufgesucht hätte.

Ständig auf der Flucht, das kann nicht gutgehen. Wo ist ein Ort der Ruhe zu finden?

Die Beter des 90. Psalms haben für sich diesen Ort gefunden: ´Herr, du bist unsere Zuflucht für und für!`. Gott ist der Zufluchtsort. Er, der immer da ist, verlässlich und treu. Er, der durch Jesus einlädt: ´Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid!` Hier ist ein Platz für euch, an dem ihr rasten könnt. Hier könnt ihr zu neuer Kraft kommen. Hier muss niemand etwas beweisen oder Angst haben. Kommt zu mir, hier ist eure sichere Zuflucht für Zeit und Ewigkeit. Nie mehr auf der Flucht sein müssen, wie gut das tut. Ich wünsche es uns allen.

Dann wird sicher nicht mehr gehupt, gedrängelt und überholt.