Aktuelle Artikel

Schnellstmöglicher Neuanfang ist das Ziel

27.3.2025

Der Vorstand der Evangelischen Allianz Lüdenscheid um die Vorsitzende Irmtraut Huneke informierte sich bei Christoph Weiland (rechts) und Ernest Okon (links) über den Wiederaufbau der bei einem Brand zerstörten Jugendfreizeitstätte Audrey’s (Foto: Görlitzer)
Der Vorstand der Evangelischen Allianz Lüdenscheid um die Vorsitzende Irmtraut Huneke informierte sich bei Christoph Weiland (rechts) und Ernest Okon (links) über den Wiederaufbau der bei einem Brand zerstörten Jugendfreizeitstätte Audrey’s (Foto: Görlitzer)

Von Bettina Görlitzer

 

LÜDENSCHEID + „Suchet der Stadt Bestes“: Das ist die Überschrift, unter der im Rahmen der Allianzgebetswoche seit vielen Jahren zum überkonfessionellen Gebetsabend ins Lüdenscheider Rathaus eingeladen wird. Tradition ist es, dass es an diesem Abend um Menschen, Institutionen und Anliegen geht, die in der Stadt gerade besonders aktuell sind. In diesem Jahr wurde dabei unter anderem an den Brand der bei Generationen von Kindern und Jugendlichen beliebten CVJM-Freizeitstätte Audrey’s erinnert.

 

Das Vorstandsteam der evangelischen Allianz Lüdenscheid – Vorsitzende Irmtraut Huneke, stellvertretender Vorsitzender Thomas Tetzlaff, Schriftführer Volker Hagedorn und Kassierer Matthias Kleine – hat jetzt eine Spende aus den Kollekten bei Gebetsabend und -frühstück über 800 Euro an den Leiter des Audrey´s, CVJM-Sekretär Ernest Okon, und den Vorsitzenden des CVJM-Lüdenscheid-West, Christoph Weiland übergeben. Damit will auch die evangelische Allianz, die selbst ihre Arbeit ausschließlich durch Spenden finanziert, einen Beitrag leisten, um das Audrey’s wiederaufzubauen.

 

Eine Perspektive für einen schnellstmöglichen Neuanfang ist aktuell das Ziel von Ernest Okon und seinem Team. Denkbar wäre für sie auch eine Übergangslösung – das könnten Container oder im Sommer auch ein Zirkuszelt sein. Parallel geht es natürlich weiterhin um den Wiederaufbau, dafür steht der CVJM kontinuierlich im Austausch mit der Stadt, betont Weiland. Und auch diesen möchten die Akteure des CVJM schnellstmöglich vorantreiben. Allerdings gilt es dafür auch, eine Einigung zu erzielen, wer den Wiederaufbau stemmt. Bislang ist das Gebäude, das vom CVJM für die Jugendfreizeitstätte und den Offenen Ganztag genutzt wird, Eigentum der Stadt. Der CVJM Lüdenscheid-West würde es gerne übernehmen und damit selbst für den Wiederaufbau verantwortlich zeichnen.

 

Denn eins ist allen Beteiligten klar: Die Jugend- und Freizeitstätte ist wichtig für die Kinder und Jugendlichen im Stadtteil. Rund 45 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich im Audrey’s, schätzt Okon, um dort übers Jahr hinweg die vielen Angebote zu stemmen. Beim Wiederaufbau könnten auch die Kinder und Jugendlichen einbezogen werden und Ideen einbringen, erklärt Okon. Das stärke die Identifikation mit der Einrichtung.

 

Dazu braucht es aber auch die Spenden: Während der Gebäudeschaden weitgehend durch die Versicherung gedeckt ist, gelte das für die Ersatzbeschaffung der Ausstattung „bei weitem“ nicht. Nicht nur durch den Brand, sondern vor allem durch Ruß und Löschwasser wurden unter anderem viele Spiele und Gegenstände zur Freizeitgestaltung zerstört, die im Lauf der Jahrzehnte nach und nach angeschafft wurden, oft auch durch Spenden. Auf rund 600 000 Euro bis 700 000 Euro schätzt Okon den allein an Inneneinrichtung und Ausstattung entstandenen Schaden. Bislang sind rund 45 000 Euro an Spenden eingegangen. Und das Interesse von Unterstützern ist nach wie vor groß.

 

„Dieses Haus hat etwas Persönliches“, bringt es Christoph Weiland auf den Punkt. Er ist selbst mit dem Audrey´s aufgewachsen. Viele Leute, die längst nicht mehr in Lüdenscheid wohnten, hätten sich bei ihm gemeldet, weil sie von dem Brand gehört hätten, und den Wiederaufbau unterstützen möchten, „weil sie tolle Erlebnisse mit dem Haus verbinden“, zum Beispiel bei Ten-Sing-Proben, den Joker-Ferienaktionen oder anderen Projekten. Es müssten im Lauf der Jahrzehnte Tausende von Kinder- und Jugendlichen gewesen sein, die die Jugendfreizeitstätte am Wehberg kennengelernt haben, so Weiland. Wie groß der Rückhalt in der Bevölkerung ist, merke man auch daran, dass viele Handwerkbetriebe sich gemeldet hätten, die den Wiederaufbau unterstützen möchten. Nicht zuletzt deshalb, möchte der CVJM gern zügig vorankommen.

zurück zur Übersicht