Aktuelle Artikel

Im Lichte Gottes

30.3.2025

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Ramona Winkler-Rudzio, Pfarrerin der Evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Lüdenscheid (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Ramona Winkler-Rudzio, Pfarrerin der Evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Lüdenscheid (Grafik: EKKLP)

Lüdenscheid in diesen Tagen. Abends ist richtig etwas los. Menschen machen sich auf, um die Lichtrouten in Lüdenscheid anzusehen.

 

Mich hat eine Station, ganz ohne großen Lichtkünstler, aber mit ungewohntem Licht, sehr beeindruckt und mir gezeigt, dass es gut ist, manchmal Dinge in einem anderen Licht zu sehen, sie von anderer Seite zu beleuchten und so neue Eindrücke und Einblicke zu bekommen. Ich meine die beleuchtete Christuskirche. Mich, als Pfarrerin der Nachbargemeinde, die die Christuskirche aber durchaus kennt, hat das besondere Licht vieles intensiver und eindrücklicher sehen lassen (gucken Sie selbst).

 

Besonders angesprochen hat mich der betende Christus vorne über dem Altar. Der Altar selbst verschwindet fast in der Dunkelheit. Ich sehe Christus, wie er in dieser Nacht, in der er durch einen Freund verraten wird, betet und Gott darum bittet, dies, wenn möglich nicht geschehen zu lassen und den Kelch an sich vorübergehen zu lassen. Ich sehe ihn aber nicht nur in der Dunkelheit mit sich und seinen Gedanken im Gebet kämpfen, sondern sehe Licht, das ihn umgibt, das dieser Situation die Schwere nimmt. Umgeben vom Licht, durch das Licht in Szene gesetzt, hat das Bild etwas Tröstliches und Mystisches. Jesus ist nicht allein in seiner Verzweiflung. Es scheint, dass Gottes Licht ihn tröstet, Gottes Gegenwart ihm Kraft schenkt, für das, was kommt. Das hilft ihm, seinen Weg zu gehen.

 

Das Licht leuchtet förmlich auch in meine Dunkelheiten hinein. Ja, es gibt Dinge, die mich sehr belasten, das Erleben unserer Welt in dieser Zeit, wo einem Angst und Bange werden kann, der viel zu frühe Tod einer jungen Frau, die ich beerdigen muss, Jugendliche, die nicht begreifen, wie wichtig Schule und Bildung ist und die so in eine aus meiner Sicht schräge Zukunft gehen...

 

Es lohnt sich auch hier die Dinge noch einmal anders zu beleuchten, alles auch und besonders im Lichte Gottes zu sehen und es durch Gottes Gegenwart beleuchten zu lassen. Es wird nicht alles gut dadurch, aber es hilft, sich im Licht Gottes, in Gottes Gegenwart zu wissen und daraus Kraft zu schöpfen. Mir fallen Worte des 27. Psalms ein: Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Wochenende voller Zuversicht

 

Ihre Ramona Winkler-Rudzio,

Pfarrerin in der Ev. Johanneskirche

zurück zur Übersicht