Artikel Archiv

KIRCHENKREIS + Der Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plattenberg erhält aus dem Jahr 2019 eine Kirchensteuernachzahlung von über 800.000 Euro. Zehn Prozent dieses Betrags sollen in den Corona-Notfallfonds der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) fließen.

Mit diesem Beschluss folgten die Synodalen einem Antrag des Kiersper Pfarrers Reiner Fröhlich. Der verbleibende Betrag von rund 720.000 Euro wird zu gleichen Teilen der Ausgleichsrücklage der Finanzausgleichskasse des Kirchenkreises und den Kirchengemeinden in die Ausgleichsrücklage zugewiesen.

Darüber hinaus fasste die Synode mit 39 Ja-Stimmen, 36 Nein-Stimmen und neun Enthaltungen einen weiter reichenden Beschluss. In den kommenden Jahren sollen jeweils zehn Prozent der Kirchensteuermehreinnahmen für missionarisch-diakonische Zwecke verwendet werden.

Dem knappen Abstimmungsergebnis war eine längere Diskussion vorausgegangen, in die einzelne Synodale eigene Anträge eingebracht hatten. So hatte der Plettenberger Pfarrer Dietmar Auner vorgeschlagen, den Gemeinden ihren Anteil an den Mehreinnahmen zur Umsetzung eigener Projekte zu überlassen. Andere regten an, den Betrag zu splitten und das Geld dann für die Arbeit vor Ort und die weltweite ökumenische Arbeit zu verwenden.

Beate Turck, Mitglied im Kreissynodalvorstand, sprach sich deutlich für die Verwendung der Gelder vor Ort aus. „Auch wir kommen in eine Finanznot. Da halte ich eine solche Festlegung generell gesehen für bedenklich“, sagte sie.

Ralf Ziomkowski (Kirchengemeinde Rahmede) hielt dagegen. „Uns geht es gut genug. Aber unsere Partnergemeinden leben von den Spenden in unseren Gottesdiensten. Und die finden ja gerade nicht statt.“

Am Ende sprach sich die Synode für Hilfsaktionen aus. Von der Kirchensteuernachzahlung aus 2019 gehen 10% als Corona-Hilfe der VEM, bei zukünftigen Kirchensteuernachzahlungen dann 10% an missionarisch-diakonische Zwecke. ©WT