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Veränderungen sind möglich
9.11.2021

LÜDENSCHEID + Im Zusammenhang mit der Schattenbilder-Ausstellung, die noch bis zum 14. November im Gemeindezentrum der Erlöserkirche präsentiert wird, gestaltete Pfarrer Holger Reinhardt in der Apostelkirche einen Gottesdienst in Zusammenarbeit mit der Wohnungslosenhilfe der Evangelischen Perthes-Stiftung (im Amalie-Sieveking-Haus in Lüdenscheid).
Der Gemeindepfarrer und Andreas vom Ende, Leiter der Wohnungslosenhilfe in Lüdenscheid, führten die Gemeinde in das Thema ein und gewährten ihr Einblicke in die Welt der Wohnungslosen. Sie berichteten, wie in Zusammenarbeit von Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe mit dem Fotografen Niclas Waldheim ein interessantes Projekt entstanden ist: Die Schattenbilder stellen Wohnungslose in Alltagssituationen dar. Dank der scherenschnittartigen Wiedergabe bleiben sie aber anonym.
Andreas vom Ende erklärte, dass Menschen durch die Wohnungslosenhilfe eine plötzliche Veränderung erfahren können und betonte: „Diakonie ist mehr als soziale Arbeit“. Das sollte auch durch das Fotoprojekt verdeutlicht werden. Als selbst von Wohnungslosigkeit Betroffener kam Olaf Behnke zu Wort. Dank der Hilfe, die ihm im Amalie-Sieveking-Haus zuteilwurde, hat er eine positive Entwicklung durchgemacht. Er ist inzwischen wieder berufstätig und kann voraussichtlich ab März 2022 wieder für sich voll verantwortlich sein. Er hat erfahren, dass professionelle Wohnungslosenhilfe in jeder Situation für Menschen wie ihn da ist, für Arbeitslose und Abhängige, für Männer, die kein Geld mehr haben und denen die Sorgen über den Kopf gewachsen sind. In einem Gesprächskreis in der Lüdenscheider Einrichtung findet Behnke Ansprechpartner für Fragen des Lebens und des Glaubens.
Pfarrer Reinhardt erklärte, dass vieles, was die Wohnungslosenhilfe bewirkt, beispielhaft sei. Dazu zählte er auch Olaf Behnkes Lebenswende. In seiner Predigt hob er hervor, dass Lebensveränderung möglich ist, es aber auch Situationen im Leben gibt, die man selber nicht in den Griff bekommen kann. Diese Aussage unterstrich er mit den Worten „Seit dem Auszug aus dem Paradies kämpfen Menschen bis zum letzten Atemzug gegen das Böse“. Mit Worten des Apostels Paulus aus dem Römerbrief, Böses mit Gutem zu überwinden (nach Römer 12,21). Die sog. „Waffenrüstung“, die Gott den Menschen laut Epheserbrief gibt, kann hierfür eine Hilfe sein. ©ih
