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Sanierung muss warten

5.5.2023

Bei der Sanierung der Apostelkirche müssen Abstriche gemacht werden. So ist etwa das Streichen des Gewölbes mit Kalkfarben nicht mehr möglich. (Foto: Max Gerhard)
Bei der Sanierung der Apostelkirche müssen Abstriche gemacht werden. So ist etwa das Streichen des Gewölbes mit Kalkfarben nicht mehr möglich. (Foto: Max Gerhard)

HERSCHEID + Eigentlich sollte es bereits 2022 losgehen, nun muss die Sanierung der Apostelkirche erneut um ein weiteres Jahr nach hinten verschoben werden. Demnach sollen die Bauarbeiten im Mai 2024 starten. Diese Nachricht verkündete Pfarrer Bodo Meier im Rahmen einer Gemeindeversammlung in Herscheid. Dabei wurde auf die schwierige Gesamtsituation verwiesen: Die allgemeinen Preissteigerungen machen auch vor einer Kirche nicht Halt. So seien die Kosten für die geplanten Baumaßnahmen von anfangs 800.000 auf bis zu 1,8 Millionen Euro gestiegen. Mehr als 1,4 Millionen Euro kann die Evangelische Gemeinde Herscheid jedoch nicht zur Verfügung stellen.

 

Es musste also ein neuer Plan her: Oberste Priorität hat dabei eine neue Fußbodenheizung, die dringend gebraucht wird. Hier kommt ein Verzicht nicht in Frage – insbesondere vor dem Hintergrund der Energiekrise. Etwas anders sieht es im Innenraum der Apostelkirche aus, wo auf ein Streichen des Gewölbes mit Kalkfarben verzichtet werden soll. Denn damit wären Kosten für ein Innengerüst verbunden. Auch das festinstallierte Chorgestühl und die Orgel sollen aus finanziellen Gründen nicht mehr komplett restauriert, sondern nur noch saniert werden. Ähnliches gilt für die Apostelbilder, für die nun lediglich eine Reinigung vorgesehen ist.

 

Hinzu kommt, dass die Landeskirche die Genehmigung zur Sanierung der Apostelkirche jetzt nur noch vorläufig erteilt hat. Dazu erklärte Gemeindepfarrer Meier: „Wir müssen einen Nachweis erbringen, dass wir die Kirche nicht nur einmal pro Woche für eine Stunde Gottesdienst nutzen.“ Um die Nutzung des Innenraumes flexibler zu machen, könnten deshalb einige Sitzbänke durch einzelne Stühle ausgetauscht werden. Für die Kirchenbänke kommt genau wie für anderes Inventar die Lagerung in einem Nachbargebäude in Frage. Dort könnte den Kirchenbesuchern künftig auch ein Toilettenraum zur Verfügung gestellt werden. Entsprechende Gespräche laufen.

 

Angesichts der schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen wird auch das Thema Spenden noch wichtiger. Insgesamt 200.000 Euro möchte die Herscheider Gemeinde auf diesem Weg sammeln. Derzeit sind etwa 37.000 Euro erreicht, wofür Bodo Meier bei der Gemeindeversammlung einen großen Dank äußerte. Da zur Finanzierung auch weiterhin Fördermittel fest eingeplant sind, wurden diese neu beantragt. Deren Genehmigung konnte Pfarrer Meier bereits bestätigen. Bis zum Sommer soll die Ausführungsplanung stehen, bis Oktober läuft die Ausschreibung. Anschließend werden alle Angebote geprüft und die Aufträge vergeben, sodass die Apostelkirche im Frühjahr nächsten Jahres tatsächlich saniert werden kann. ©mg

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