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„Lasst uns Brücken bauen!“ Diese Worte stehen auf unserer Brücke, die heute gesprengt wird.

In einem Hotel lernte ich im letzten Jahr die Therapeutin A. kennen. Sie arbeitet in einem großen Klinikum. Wir kamen sofort in ein gutes Gespräch und tauschten uns über alles, was uns zurzeit beschäftigte, aus. Gleich zu Beginn sagte sie mir, dass sie zu keiner Kirche gehöre. Über Corona und die Impfpflicht für das Pflegepersonal hatten wir ähnliche Ansichten. Wir nahmen wahr, dass Krankenschwestern zunächst großen Applaus ernteten und kurz darauf eine Impfpflicht auf sie zukam. Sehr betroffen reagierte eine Krankenschwester im Umfeld, bei deren Mann nach der Impfung ein schwerer gesundheitlicher Schaden zurückblieb. Sie stand vor der Frage, ihren geliebten Beruf aufzugeben. Uns taten die Pflegekräfte leid, die ähnliches erfahren haben und deren Existenz bedroht wurde.

Nach einigen ehrlichen Gesprächen sagte A. zu mir: „Du betest doch auch immer für jemanden, der sich das wünscht, oder?“ Ich antwortete: „Ja natürlich.“ Dann fragte sie: „Könntest Du auch für mich beten?“ Ich fragte: „Was betrifft dich denn zurzeit?“ Sie erzählte mir, dass in ihrer Klinik schon mehrere Ärzte und Mitarbeiter gemobbt worden sind und dass sie nun auch auf dieser Liste stehe. Sie habe in der nächsten Woche ein Gespräch bei ihrer Vorgesetzten und dem Direktor. Sie gehe davon aus, dass sie angeklagt werden würde, obwohl ihre Patienten ihr nur positive Rückmeldungen geben. Also betete ich sofort. Danach sprang sie auf, umarmte mich und sagte: „Das hat mir so gutgetan, könntest du auch für mich beten, wenn ich den Termin habe?“ Das tat ich und sie konnte sich alles anhören, ohne sich zu verteidigen.

So blieben wir weiter in Verbindung. Sie interessierte sich nun für meine Predigten und Vorträge. Wir kamen über die Inhalte ins Gespräch. Sie war aus ihrer Kirche ausgetreten, weil sie so viel Druck empfand. Nun empfand sie im Glauben Hilfe und Freiheit. Zunächst bedankte sie sich nur bei mir für alle Gebete. Jetzt schreibt sie mir auch: Danke Jesus!

Auch so können Brücken entstehen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Irtraut Huneke, Vorsitzende der Ev. Allianz Lüdenscheid