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Auf ein Leben "drüben"

21.5.2023

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Volker Bäumer, Pfarrer des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Volker Bäumer, Pfarrer des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. (Grafik: EKKLP)

Wir haben unsere geliebten Eltern binnen eines Jahres verloren. Unser Vater entschlief am 13. März des vergangenen Jahres, unsere Mutti am 14. März dieses Jahres. Wir hatten beide auf ihren eigenen Wunsch zu uns geholt; sie spürten schon, sie ahnten wohl, sie würden es gut bei uns haben. Doch ein Risiko war es für unsere Eltern schon. Sie vertrauten uns!
Seit 2010 wohnten wir nicht nur Tür an Tür, es entfaltete sich eine enge Lebensgemeinschaft; wir lebten einen „Mehrgenerationen- Haushalt“. Das war sehr schön. Auch unsere Kjnder erinnern sich gerne an die gemeinsame Zeit mit den Großeltern.

 

„Sie wollen es auf Ihre alten Tage noch wagen?“ Er fühlt meine Skepsis, lässt sich aber nicht beirren: „Ja, sehen Sie, mein Sohn ist doch schon seit Jahren drüben. Er ist eingebürgert, er hat ein gutes Einkommen und wird mir die Umstellung erleichtern.“ Ich kann Vater Schmidt gut verstehen. Natürlich, sein Sohn Georg ist drüben, schon vor fünf oder sechs Jahren ausgewandert nach Kanada. Gelegentlich schreibt er auch mir und berichtet, wie es ihm geht. Ich drücke Vater Schmidt zum Abschied die Hand: „Na, dann Gott befohlen!“ Ich mache mir keine Sorgen um ihn. Er wird alles gut vorbereitet antreffen.


Wir kommen von Himmelfahrt her! Auch uns ist jemand vorangegangen. Jesus ist uns voraus in das unbekannte Land der Ewigkeit gegangen. Er hat alles vorbereitet, damit wir nachkommen können. Seine Himmelfahrt ist der Weg in die unsichtbare Welt Gottes. Jesus ist nicht weggegangen; er ist hingegangen, eine Stufe weiter im Leben zu Gott. Darum dürfen auch wir uns auf ein Leben „drüben“ freuen. Jesus wartet auf mich. Er lässt mich eines Tages nachkommen und gibt mir den Mut zur letzten Reise.

Ich grüße Sie von Herzen mit dem Jesuswort aus Johannes 14, 2: „Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin!“

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

 

Volker Bäumer, Diakoniepfarrer des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg

 

 

 

 

 

 

 

 

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