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Colors of Hope
1.6.2023
von Iris Kannenberg
LÜDENSCHEID + Am 14. Mai 2023 lud die Evangelische Erlöserkirche Lüdenscheid zu einer Ausstellungseröffnung in ihr Gemeindezentrum ein. Kristin Hartmannsberger präsentierte ihre Aquarelle unter dem Motto „Colors of Hope“ vor zahlreichen Gästen. Die Vernissage wurde musikalisch von Birte Lindtstaedt an der Geige begleitet.
Presbyter Stefan Oschmann, eröffnete die Ausstellung mit folgenden Worten: „Die Künstlerin hat für ihre Bilder den Oberbegriff „Colors (Farbe) of Hope (Hoffnung)“ gewählt. Farbe ist für mich persönlich verbunden mit Licht, Wärme, Kühle und Empathie aber auch Hoffnung, besonders in Verbindung mit dem Regenbogen, den Gott uns als Verheißung und einzigartiges Zeichen geschenkt hat. Es gibt keine schöneren Farben als diese himmlischen Farben des Lichts auf dieser Welt. Der Regenbogen drückt die sichtbare Korrespondenz zwischen Schöpfer und Schöpfung aus. In Zeiten von Trennung und Spaltung wird seine Farbe auch zur Verbindung untereinander. Es gibt niemanden, der auf den Regenbogen nicht mit Glücksgefühlen reagiert. Er symbolisiert Lebendigkeit und Zukunft, weckt Gottvertrauen und Hoffnung.
Ich erfreue mich daher an der wunderbaren Farbigkeit von Kristin Hartmannsbergers Bildern, die mich in ihrer Strahlkraft an den Regenbogen erinnern. Die Lüdenscheider Künstlerin hat bereits mehrfach mit großem Erfolg bei uns ausgestellt. Wir freuen uns sehr, sie heute erneut mit ihren Werken bei uns begrüßen zu dürfen.“
In dem dann folgenden Interview mit der Künstlerin offenbarte sie sich als wahres Multitalent und dazu als hingegebene Christin. Kristin Hartmannsberger studierte Kunst und Grafik-Design an der Märkischen Kunstakademie – heute Ruhrakademie Schwerte – mit einem Abschluss als Diplom-Grafikdesignerin. Schon früh erkannte sie ihr Talent und begann bereits als Kind mit der Malerei. Auch in schweren Zeiten, z.B. als ihr Bruder mit 16 Jahren an Krebs starb, war ihr die Möglichkeit, ihre Gefühle künstlerisch auszudrücken, Hilfe und Unterstützung. Sie erklärte: „Wie man an meinem heutigen Werk unschwer erkennen kann, liebe ich bunte, kräftige Farben. In der Zeit der Erkrankung meines Bruders, war es mir jedoch nicht mehr möglich, farbig zu malen. In mir war eine große Trauer und die drückte sich darin aus, dass ich begann, ausschließlich schwarzweiß zu zeichnen. Mit Kohle und Tusche. Alles war plötzlich dunkel und blieb auch eine Zeitlang so. Erst nach einer bewussten Lebensübergabe an Jesus Christus kamen Fröhlichkeit und Hoffnung zurück. Alles wurde wieder farbenfroh und bunt und das ist bis heute so geblieben.
Mir liegt besonders meine Liebe zu Gott auf dem Herzen, die sich darin ausdrückt, dass ich hauptsächlich Motive male, die einen biblischen Ursprung haben. Manchmal werde ich auch von christlichen Liedern inspiriert, die mir in den Kopf kommen und mich während des Malens dann konstant begleiten. Zudem ist mir das jüdische Volk und seine Bedeutung für unsere Welt ein Herzensanliegen. In meinen Bildern finden sich daher immer wieder jüdische Motive. Ich befasse mich dazu intensiv mit der Judenverfolgung in Deutschland, der Gründung des Staates Israel und mit den Überlebenden des Holocausts. Ich habe einige von ihnen persönlich kennengelernt und eines meine Bilder „Der Mandelzweig“ hängt in Israel. Meine Bilder dokumentieren immer wieder die untrennbare Verbindung von Christen und Juden als in dem von Apostel Paulus so eindrücklich beschriebenen gemeinsamen Feigenbaum.“ Eine starke Aussage. Kristin Hartmannsberger hat jedoch noch mehr zu bieten. Sie ist zudem eine talentierte Musikerin und war als Missionarin insgesamt elf Jahre auf den Philippinen tätig. Alles in allem eine vielfach begabte Frau, die offen ihren Glauben bezeugt und sich nicht davor scheut, Jesu Licht an die dunkelsten Orte zu tragen, um sich dort aktiv um Arme und Bedürftige zu kümmern. Seit 2002 lebt und arbeitet sie als selbstständige Grafikdesignerin und Künstlerin gemeinsam mit ihrer Familie in Lüdenscheid und ist aktiver Teil der großen evangelischen Gemeinschaft in der Stadt.
Begleitet wurde sie von Birte Lindtstaedt an der Geige. Birte Lindtstaedt ist Mutter von sieben Kindern, Musikerin und ebenfalls engagierte Christin. Sie hat Feuer, spielt mehrere Instrumente und singt. Wer sie an der Geige hört, kann sich Birtes so ganz eigenem Zauber schwer entziehen. Da musiziert jemand mit dem Herzen. Auch sie setzt ihr Talent gezielt ein, um etwas zu bewegen und Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Sie reist regelmäßig nach Israel, spricht Hebräisch und pflegt ebenfalls den Kontakt zu Überlebenden des Holocausts. Daher war sie an diesem Tag die perfekte Ergänzung zu den ausdrucksstarken Aquarellen von Kristin Hartmannsberger. Sie intonierte u.a. zu Ehre des 75. Geburtstages Israels (14. Mai 2023) die Nationalhymne „Hatikva (Hoffnung)“, was viele BesucherInnen der Vernissage sichtbar bewegte. Dazu spielte sie Stücke auf der Geige, die von israelischer Klaviermusik inspiriert wurden. Gemeinsam mit Kristin Hartmannsberger an der Gitarre trugen beide zudem einige christliche Songs vor, die die „Message“ der Bilder anschaulich unterstützten.
Ausstellung und Musik waren gut aufeinander abgestimmt, der Rahmen des Gemeindehauses der Evangelischen Erlöserkirche Lüdenscheid passte ebenfalls. Die strahlenden Aquarelle von Kristin Hartmannsberger schufen ein schönes Ambiente, in dem man sich gern aufhielt. Sie ist eine Meisterin in dieser Technik und weiß mit ihren starken Farben ihrer Liebe zu Gott sichtbar Ausdruck zu verleihen. Die Gäste waren durchweg begeistert, genossen Bilder und Musik in vollen Zügen und gingen erst, als man sie liebevoll, aber bestimmt nach zwei Stunden hinauskomplementierte, da das Gemeindehaus schloss. Bis zum 18. Juni ist die Ausstellung sonntags von 12 bis 13 Uhr zu sehen oder nach Absprache.
Wer Kristin Hartmannsberger kontaktieren will, findet sie über ihre Webseite: unsere-kunst-art.de/kristin-hartmannsberger, die sie gemeinsam mit zwei anderen Künstlerinnen betreibt. Sie stellt ihre Bilder (Aquarell und Mischtechnik) regelmäßig aus (u.a. in Lüdenscheid, Altena, Werdohl, Halver, Schalksmühle, Hemer, Dillenburg, Dortmund und Castrop-Rauxel) und freut sich über Ausstellungsangebote und reges Interesse an ihrem Werk. ©ik