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Schülerinnen und Schüler pflegten den Jüdischen Friedhof in Attendorn

21.6.2023

Unter Anleitung von Kevin dos Santos dias Spieß vom Baubetriebshof der Hansestadt Attendorn und der Lehrerin, Pfarrerin Christiane Berthold (von links), zeigten rund 20 Schülerinnen und Schüler der St.-Ursula-Realschule großen Einsatz bei der Pflege des Jüdischen Friedhofs in Attendorn (Foto: HA)
Unter Anleitung von Kevin dos Santos dias Spieß vom Baubetriebshof der Hansestadt Attendorn und der Lehrerin, Pfarrerin Christiane Berthold (von links), zeigten rund 20 Schülerinnen und Schüler der St.-Ursula-Realschule großen Einsatz bei der Pflege des Jüdischen Friedhofs in Attendorn (Foto: HA)

ATTENDORN + In enger Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung und dem Baubetriebshof der Hansestadt Attendorn wird der Jüdische Friedhof am Himmelsberg seit dem Jahr 1984 alljährlich im Wechsel durch die weiterführenden Schulen aus Attendorn gepflegt. Die Idee für diese Aktion kam seinerzeit von dem ehemaligen Stadtdirektor Hans-Joachim Sperling und von Hartmut Hosenfeld von der Initiative 'Jüdisch in Attendorn'.

 

In diesem Jahr ist die St.-Ursula-Realschule an der Reihe. Zusammen mit ihrer Lehrerin, Pfarrerin Christiane Berthold, kamen rund 20 Schülerinnen und Schüler des evangelischen Religionskurses der Jahrgangsstufe 9 am historischen Jüdischen Friedhof Am Himmelsberg zusammen.

 

Pfarrerin Christiane Berthold ist seit vielen Jahren als kirchliche Lehrkraft an der St.-Ursula-Realschule tätig. Genauso wie weitere Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Schulreferat und Berufskollegs des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg übernimmt sie an ihrer Schule den Religionsunterricht. Zudem engagieren sich die Pfarrerinnen und Pfarrer auch als Schulseelsorger an verschieden Schulen im Kirchenkreis. Damit setzen die hauptamtlichen kirchlichen Lehrkräfte, die diese Aufgabe neben den staatlichen Religionslehrerinnen und -lehrern wahrnehmen, eine wichtige Zielsetzung des heimischen Kirchenkreises um: Durch den Religionsunterricht die Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, in einer von religiöser und weltanschaulicher Pluralität geprägten globalisierten Welt, Orientierung und Halt zu gewinnen.

 

Zur Pflegeaktion begrüßte Tom Kleine die Gruppe im Namen der Hansestadt Attendorn und der Initiative „Jüdisch in Attendorn“ und informierte zunächst über die Besonderheiten der Grabstätten und der jüdischen Beerdigungskultur. Nach der Begrüßung stattete der Mitarbeiter des Baubetriebshofes der Hansestadt Attendorn Kevin dos Santos dias Spieß die motivierte Gruppe mit Arbeitshandschuhen, Schubkarren und Werkzeugen aus.

 

Der alte Jüdische Friedhof „Am Himmelsberg“, auf dem 1870 die erste und im Jahr 1942 die letzte Beerdigung stattfand, befindet sich mittlerweile als Baudenkmal im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe mit Sitz in Dortmund. Heute sind auf dem etwa 1.000 Quadratmeter großen Grundstück 33 Grabstätten erhalten, in denen 36 Personen bestattet sind. ©HA/EKKLP

Der Jüdische Friedhof ist öffentlich zugänglich und kann im Rahmen der Stadtführung „Auf den Spuren des früheren jüdischen Lebens in Attendorn“ besichtigt werden.

 

Infos und Anmeldungen nehmen Hartmut Hosenfeld, Tel. 02722/7123, und Tom Kleine, Tel. 0171/1198273, E-Mail info@juedisch-in-attendorn.org, entgegen.

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