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Finanzielle Lage spitzt sich weiter zu

16.11.2023

Auch wenn es aufgrund der sehr schwierigen finanziellen Situation viele Diskussionen gab, verabschiedetet die Synode jeweils mit einer klaren Mehrheit der Stimmen mehrere Haushalte und den Jahresabschluss (Foto: Büdenbender)
Auch wenn es aufgrund der sehr schwierigen finanziellen Situation viele Diskussionen gab, verabschiedetet die Synode jeweils mit einer klaren Mehrheit der Stimmen mehrere Haushalte und den Jahresabschluss (Foto: Büdenbender)

Von Wolfgang Teipel

 

KIRCHENKREIS + Der Evangelische Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg steht vor finanziell schwierigen Zeiten. „Das wird unsere Arbeit im kommenden Jahr prägen – und wohl dann auch weit darüber hinaus“, sagte Dr. Christof Grote, Superintendent des Ev. Kirchenkreises, bei der Herbstsynode in der Aula des Ev. Gymnasiums Meinerzhagen.

 

Die seit langem befürchtete Zuspitzung der Lage mache sich nun immer deutlicher bemerkbar. „Ein beängstigender Rückgang der Gemeindegliederzahlen, eine Konjunktur ohne die beeindruckenden Wachstumsraten der letzten Jahre und dazu eine hohe Inflation sowie hohe Tarifabschlüsse führen auch bei nominell gleichbleibenden Kirchensteuerzuweisungen zu einem deutlichen Rückgang der Finanzkraft“, stellte der Superintendent in seinem Bericht fest.

 

Dazu komme, dass die Gebäude- und Personalsituation im Kirchenkreis auf einen Gemeindegliederbestand von 112.000 Menschen ausgelegt sei. Das war der Stand bei der Fusion der beiden Kirchenkreise Lüdenscheid und Plettenberg im Jahr 2000. Diese Zahl gehört längst der Vergangenheit an. Inzwischen leben im Kirchenkreis noch rund 72.000 Gemeindeglieder. „Hier sind weiterhin massive Anpassungs- und Konzentrationsprozesse erforderlich, auch wenn das im Einzelnen schmerzhaft und bitter ist“, unterstrich der Superintendent. Bernd Göbert, Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamtes Sauerland-Hellweg, sprach in diesem Zusammenhang von „Zukunftsgebäuden und Abschiedsgebäuden“ Die Gemeinden müssten sorgfältig mit den Zuweisungen aus der Kirchensteuer umgehen und genau überlegen, in welche Immobilien noch Geld gesteckt werden könne und auf welche Grundstücke oder Häuser sie künftig verzichten könnten.

Bernd Göbert, Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamtes Sauerland-Hellweg, erläuterte der Synode Haushaltspläne, Berechnungen und Zusammenhänge. In diesem Zusammenhang sprach er auch von „Zukunftsgebäuden und Abschiedsgebäuden“, über die die Kirchengemeinden entschieden müssen (Foto: Büdenbender)
Bernd Göbert, Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamtes Sauerland-Hellweg, erläuterte der Synode Haushaltspläne, Berechnungen und Zusammenhänge. In diesem Zusammenhang sprach er auch von „Zukunftsgebäuden und Abschiedsgebäuden“, über die die Kirchengemeinden entschieden müssen (Foto: Büdenbender)

Die Gemeinden beziehungsweise Kooperationsräume müssen den Gürtel nochmals enger schnallen. Alle erhalten geringere Zuweisungen aus der Kirchensteuer als im Jahr 2023. Die Differenz beträgt insgesamt 356.470 Euro.

 

Die Synode verabschiedete jeweils mit einer klaren Mehrheit der Stimmen mehrere Haushalte, darunter die Zahlenwerke für das Haus „Alter Leuchturm“, den Trägerverbund Tageseinrichtungen für Kinder, das Sozialzentrum Plettenberg sowie den Haushalt der Finanzausgleichskasse und der Kreissynodalkasse.

 

Außerdem stimmte die Synode dem Jahresabschluss für den zusammengefassten Zeitraum von 2012 bis 2020 zu. Dieser Abschluss weist einen Bilanzverlust von 297.950 Euro auf, der als Verminderung des Eigenkapitals verbucht wird.

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