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Von Iris Kannenberg

LÜDENSCHEID + In diesem Jahr findet im September bereits das vierte überkonfessionelle Straßenfest auf den Parkplätzen der Christlichen Gemeinde Eduardstraße statt. Was die Besucher erwartet, ist ein buntes Potpourri aus Spielmöglichkeiten für Kinder, Ständen mit Kunsthandwerk, Second-Hand-Klamotten für Erwachsene und natürlich allem, was man für das leibliche Wohl braucht. Es wird gegrillt, es gibt frische Waffeln und auch für Getränke ist ausreichend gesorgt. Zudem freut sich Jörg Sollbach mit einem Kinderkonzert auf zahlreiche Gäste.

Ins Leben gerufen wurde das Fest durch einen Mitarbeiter der Gemeinde Eduardstraße, die fußläufig etwa zwei Minuten von der ‚Guten Stube‘ entfernt liegt. Er fragte bei Damaris Seidel (Prädikantin der Evangelischen Kirche „ERlebt“ in Lüdenscheid und Leiterin der ‚Guten Stube Lüdenscheid‘) und ihrem Team an, ob man nicht einmal etwas gemeinsam für die Nachbarn tun wolle.

Damaris Seidel erzählt: „Diese Anfrage stieß bei uns auf eine positive Resonanz. Wir haben wir uns daher getroffen und zusammen Ideen gesammelt, wie wir so ein Fest umsetzen könnten. Dann sind wir in die konkrete Planung gegangen. Als alles fertig war, kam Corona und das Straßenfest konnte nicht stattfinden. Wir haben uns jedoch dadurch nicht entmutigen lassen. 2021 war es dann soweit. Unter den anspruchsvollen Gegebenheiten der Pandemie fand das Fest das erste Mal statt. Dabei geholfen hat, dass es vorwiegend ein Outdoorfest ist. Nur die Veranstaltungen der Künstler finden im Gebäude statt.“

„Seitdem machen wir das jedes Jahr zusammen und versuchen immer mehr Partner mit hineinzunehmen, die uns unterstützen,“ so Seidel weiter. „Auch hier aus der ganzen Nachbarschaft. Unsere Idee hinter dem Straßenfest ist, als Christen und als Menschen, die ihren Glauben leben, im Stadtteil präsent zu sein. Wir wollen etwas für die vielen Familien tun, die mit uns hier leben. Generell für alle Nachbarn, ob mit oder ohne Kinder. Wir wünschen uns, dass wir zusammenkommen, dass wir Gemeinschaft fördern, dass wir uns gegenseitig besser wahrnehmen und kennenlernen. Wir wollen einfach Lebensfreude versprühen. Und natürlich auch Jesus bezeugen, ohne dabei aktiv zu missionieren, sondern einfach, indem wir durch unsere Anwesenheit zeigen, dass Gott eine echte und lebendige Option ist.“

Die Organisationsteam ist sehr ermutigt das Fest weiter umzusetzen, denn das Feedback aus der Nachbarschaft ist super. Das Straßenfest wird toll angenommen, es kommen viele Besucher, die einen schönen Tag bei uns verbringen. 2023 war sogar unser Bürgermeister Sebastian Wagemeyer ganz leger und mit seiner ganzen Familie zu Gast. „Er hat sich wohlgefühlt und konnte einfach einmal einen Nachmittag mit Kindern und Ehefrau entspannen,“ erzählt Seidel. „ Generell habe ich auf dem Herzen, dass wir als Christen auf den Straßen sichtbar sein sollten. Dass wir uns mehr in unseren Stadtteilen engagieren. Als Christen - in welcher Form immer - präsent sein und uns auch bei den Veranstaltungen anderer mehr einbringen sollten. Ich wünsche mir, dass man uns wahrnimmt, als Menschen, die ein Herz für ihre Nachbarn haben und ihnen aktiv zeigen, dass sie wertgeschätzt und geliebt sind.“

Das Konzept funktioniert. Es sind gerade durch das Straßenfest in der Eduardstraße tiefe Freundschaften entstanden, die halten. Dazu kommt die Familienarbeit der ‚Guten Stube‘, die das ganze Jahr hindurch für Familien geöffnet ist. Man kann dort gemeinsam Zeit verbringen, kochen, spielen, musizieren und chillen. Eltern und Großeltern werden so in ihrem Lebensalltag positiv unterstützt. Das ganze religionsübergreifend. Ohne Ansehen der Person.